Awo-Umbau: Alt und Jung spielen bald zusammen

9.8.2019, 06:02 Uhr
Awo-Umbau: Alt und Jung spielen bald zusammen

© Foto: Carola Scherbel

 Senioren lesen Kindern Geschichten vor, Alte und Junge werkeln, spielen, turnen miteinander – von der Lesepatenschaft bis zur gemeinsamen Gartenaktion reichen die Ideen, die die Awo in Roth für den Bau einer Krippe hat. Ganz einfach umsetzen lassen sich die Ideen, weil die beiden Altersgruppen in einem Haus untergebracht werden. Im Bauausschuss des Stadtrates stellte Architekt Michael Gsaenger das Konzept für den Umbau des Awo-Sozialzentrums vor.

Bisher ist in dem Haus die Verwaltung des Awo-Ortsvereins untergebracht, außerdem der sozialpsychiatrische Dienst des Kreisverbandes, und im kleinen oder großen Saal treffen sich die verschiedenen Seniorengruppen.

Zwei weitere Krippengruppen werden gebraucht in Roth, den Bedarf dafür hat der Stadtrat kürzlich festgestellt. Die Awo muss ihr Gebäude sowiesobrandschutztechnisch aufrüsten und hat mit der Übergangslösung einer Krippengruppewährend des Waldwichtel-Umbaus gute Erfahrungen gemacht – so entstand die Idee, im Sozialzentrum dauerhaft zwei Gruppen einzurichten.

"Umbau wird funktionieren"

Der Umbau des Gebäudes "wird funktionieren", versicherte Architekt Michael Gsaenger vor dem Ausschuss, da dort übergangsweise die Waldwichtel-Krippengruppe ja bereits einquartiert werden musste. Er zeigte den Ausschussmitgliedern, wie die beiden Säle und bisherigen Büroräume im Erdgeschoss für die Kleinen zu Gruppen- und Ruheräumen umgebaut werden, wie aus einem bisherigen Sanitärraum die Küche werde und wie der Saal im Keller dann mit bodentiefen Fenstertüren ausgestattet und damit eine "deutliche Verbesserung" für die Seniorentreffen erreicht werde.

Die Kosten für den Umbau zum "Mehrgenerationenhaus", wie es Bürgermeister Ralph Edelhäußer nennt, beziffert Gsaenger auf rund eine Million Euro, 15 Prozent davon trage die Awo für die Brandschutzsanierung, den Rest, nämlich 850 000 Euro, für den Umbau zur Krippe muss die Stadt berappen.

Kombination mit seniorentauglichen Geräten

Vom öffentlichen Spielplatz westlich des Hauses müsse man zwar ein Stück abzwacken, weil zehn Quadratmeter Freifläche pro Krippenkind vorgeschrieben sind, aber der Spielplatz sei eh nicht stark frequentiert, keine 200 Meter entfernt sei bereits der nächste, und gemeinsam mit der noch bestehenden Fläche lasse sich eventuell eine Kombination mit seniorentauglichen Geräten installieren, schlug Hochbauamtsleiter Stefan Hofmann vor.

Eigentlich habe er für das Umbauprojekt eine Schnellplanung vorlegen wollen, bekannte Hofmann vor dem Ausschuss. Da ursprünglich nur bis Ende August Fördergeld beantragt werden könne, hätte er den Beschlussvorschlag am liebsten noch in diesem Monat vorgelegt.

Gründliche Planung nötig

Doch dann riss sich der Amtsleiter sozusagen selbst am Zügel: "Stringent und gründlich" wolle man die Planung im Bauamt erarbeiten. Die jüngste Erfahrung mit überplanmäßigen Ausgaben habe nämlich gezeigt, "dass es keine einfachen Bauvorhaben mehr gibt" und "normale Planungszeiten nicht mehr eingehalten werden können". So mussten Mehrausgaben sowohl bei den Hortcontainern an der Grundschule Nordring (85 000 Euro) als auch jetzt beim Umbau an der Grundschule Eckersmühlen für Hortkinder (220 000 Euro) genehmigt werden.

Die gute Nachricht: Für den Krippen-Umbau laufe die Frist für den Zuschussantrag doch nicht im August ab. Also Zeit genug, das Mehrgenerationenhaus gründlich zu planen.

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