Bäume weg: In Roth wird Platz geschaffen für die Klinik

15.10.2019, 14:45 Uhr
Bäume weg: In Roth wird Platz geschaffen für die Klinik

© Foto: Robert Gerner

Ein Harvester beseitigte in den vergangenen Tagen fünf Hektar Wald. Schon seit einigen Monaten wird an einer Baustraße gearbeitet, die um die bestehende Klinik herumführt.

In der Sitzung des Kreisausschusses brachten Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp und Stefan Pohl von der Hochbauverwaltung Kreisräte und Öffentlichkeit auf den neuesten Stand. Für den Bauabschnitt I ist der Wald gerodet. Die ersten Arbeiten (unter anderem der Rohbau) in einer Größenordnung von über 15 Millionen Euro werden in den nächsten Wochen vergeben. Die Baugrube soll noch in diesem Jahr ausgehoben werden.

Noch kein Stein bewegt

Insgesamt ist Bauabschnitt I mit Kosten in Höhe von 58 Millionen Euro veranschlagt. Platz finden hier OP-Säle, der Aufwachbereich, die Intensivstation (mit zehn Betten), eine neue Intermediate-Care-Station (eine Art Zwischending zwischen Intensiv- und normaler Station), eine neue Tagesklinik für ambulante Operationen, die Endoskopieabteilung, die Geburtshilfe, die Zentralsterilisation, die Technik und die neue Küche.

Obwohl für den eigentlichen Bau noch kein Stein bewegt wurde, läuft die Vorplanung für Bauabschnitt II schon auf Hochtouren. In diesen weiteren Neubau sollen Radiologie, Röntgenabteilung, Notaufnahme und Nuklearmedizin einziehen. Weitere Bauabschnitte werden folgen, am Ende, in Bauabschnitt IV oder V, wird auch der Pflegebereich neu gebaut.

Bis vor etwa einem Jahr waren Klinik und Landkreis noch davon ausgegangen, größere Teile der alten Klinik (Baujahr 1984) nach einer Kernsanierung weiterhin nutzen zu können. Von diesen Plänen ist man inzwischen weitgehend abgerückt. Abschnittsweise entsteht, gewissermaßen um eine Krankenhauslänge in den Wald gerückt, eine praktisch neue Klinik.

Bauzeit: Mindestens acht Jahre

Die Bauarbeiten dürften sich mindestens acht bis zehn Jahre hinziehen. Vielleicht auch länger. Das hängt davon ab, ob der Freistaat Bayern als Hauptfinanzier den Geldhahn dauerhaft geöffnet lässt oder ob er die Klinik und den zweiten Haupt-Finanzier Landkreis zwischendrin zu einer Pause drängt, damit andere Kliniken nicht zu kurz kommen.

Eine vorübergehende Pause wäre nach jedem fertiggestellten Bauabschnitt kein Drama, erläuterte Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp am Rande der Sitzung. "Bauarbeiten und Klinikbetrieb kommen sich nie ins Gehege." Der abschnittsweise Umzug von Abteilungen gefährde die Versorgung der Patienten zu keiner Zeit.

Fraglich ist aber, ob bei einem Quasi-Neubau die bislangim Raum stehenden 125 Millionen Euro Baukosten reichen werden. Bis jetzt ist noch nicht einmal klar, wie viel Geld Bauabschnitt II verschlingen wird. Diese Kostenschätzung stellte Stefan Pohl für November in Aussicht. Im Dezember soll dann der Antrag auf die Aufnahme ins Förderprogramm des Freistaates gestellt werden.

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