Beranek: "Ich habe noch eine Karriere vor mir"

25.6.2017, 17:26 Uhr
Beranek:

© Salvatore Giurdanella

Mit 2:08:28 war die Fürtherin zwei Minuten langsamer als bei ihrem Streckenrekord vor zwei Jahren. Den hatte sie aber gar nicht auf dem Schirm: "Das war meine Generalprobe für Frankfurt." In zwei Wochen möchte sie dort nicht nur die Quali für Hawaii schaffen, sondern möglichst auch die Ironman-EM gewinnen.

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© Salvatore Giurdanella

Ihr Sieger-Gen hat sie im Privatduell mit Mr. Rothsee, Marcus Schattner, geschärft, der heuer zum zweiten Mal hinter der Mrs. Rothsee ins Ziel kam, als 17. der Männer in 2:08:56. Das war ihr schon ein Anliegen, denn "er hatte vorher eine recht große Klappe gehabt". Bei Schattner hielt sich der Frust in Grenzen – in biologischen. Drei Tage vor seinem 50. Geburtstag erkannte er das Privileg der Jugend an: "Ich hatte sie immer im Blick und wollte mit ihr ins Ziel laufen. Aber wenn ich beschleunigen will, machen die Muskeln nicht mehr mit."

Als er das aussprach, kam gerade die Zweite der Frauen ins Ziel, Michelle Braun vom TSV Altenfurt, die als Ottensooserin den fränkischen Triumph ausbaute. Sie kommt wie Männersieger Frederic Funk aus der Fördergruppe von Roland Knoll und feierte gleich ein doppeltes Debüt: Erste olympische Distanz, erster Zehn-km-Lauf. Und als Bundesliga-Starterin für den TSV Mengen ist sie Windschattenfahren gewohnt, nicht dagegen einen Aero-Lenker. Jede Menge Unbekannte also. "Ich wusste noch nicht genau, wie schnell ich bin."

Das merkten sie und die Konkurrentin spätestens nach dem Wechsel zum Laufen. Gleich auf den ersten Metern jagte sie Lena Gottwald den zweiten Platz ab, war über die zehn Kilometer schneller als Anja Beranek und hielt die schnellste Läuferin, die Drittplatzierte Luisa Moroff (Maichingen), auf Distanz.

Die Vorjahreszweite Lena Gottwald hat also Konkurrenz vor der eigenen Haustür bekommen, war aber mit ihrer Zeit "super zufrieden, besser als letztes Jahr". Dass Luisa Moroff stärker sein könnte, hat sie nicht überrascht. Das war schon bei der DM im Kraichgau so. Die Zirndorferin sieht ihre Zukunft in der Mittelstrecke – Beginn nächstes Jahr.

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