Betreuungsplätze für Hilpoltsteins Kinder dank Container

13.8.2020, 10:48 Uhr
Betreuungsplätze für Hilpoltsteins Kinder dank Container

© Foto: Klaus Trenz

Im nächsten Kindergartenjahr wird es in Hilpoltstein zwei Notgruppen geben: "Eine Übergangsgruppe in Meckenhausen und eine am Hort an der Mittelschule", so Bürgermeister Markus Mahl.

In Meckenhausen werden dafür zwei Räume im Pfarrheim hergerichtet. Träger ist dort (wie im Kindergarten St. Martin) die katholische Kirchenstiftung.


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In Hilpoltstein werden auf dem Parkplatz des BRK-Hortes an Mittelschule Container aufgestellt. Sechs, sieben Kinder sollen hier betreut werden, in Meckenhausen sind es 18 Kinder. "Sie kommen aus dem Sprengel der Grundschule Meckenhausen", betont Bürgermeister Markus Mahl. Die Anfahrtswege sind dementsprechend kürzer. Vor dem Sommer war noch überlegt worden, alle Kinder in Meckenhausen unterzubringen.

"Personal ist vorhanden"

Rund 25 Kinder haben im neuen Kindergartenjahr, das im September beginnt, keinen regulären Platz bekommen. War das nicht vorherzusehen? Mahl winkt ab. Zum einen wüssten die Kommunen aufgrund des Übergangsjahres (abhängig vom Geburtstag können die Eltern zwischen Grundschule und Kindergarten wählen) erst spät, wie viele Kinder nun genau einen Platz brauchen.

Durch Zuschüsse wie die 100 Euro des Freistaates wurden das tendenziell mehr. Aber: "Rein rechnerisch hat jedes Kind einen Platz", sagt Mahl. Und: "Das Personal ist vorhanden."

Doch um Kindern mit erhöhtem Betreuungsbedarf Rechnung zu tragen, zählen sie mehrfach, wenn es um die Plätze geht, ein Kind kann dann vierfach, fünffach zählen.

"Das alles ist plötzlich und nicht vorhersehbar", sagt Mahl. Er vermeidet den Begriff Notgruppen, will mit "Übergangsgruppen" verdeutlichen, dass diese wieder aufgelöst werden.

Dorotheenhöhe: Start im Oktober

Auf der Dorotheenhöhe soll ja ein neuer Kindergarten mit rechnerisch 100 Plätzen gebaut werden. Auf dem Grundstück tut sich zwar noch nichts, doch falls die zweite Corona-Welle nicht in die Quere kommt, soll der Kindergarten laut Mahl 2021 in Betrieb gehen – zumindest im Kalenderjahr, falls es nicht schon zum Start des Kindergartenjahres soweit ist.

Der Träger wird das BRK Mittelfranken Süd sein. Der Bauantrag für den Kindergarten auf der Dorotheenhöhe liegt derzeit beim Landratsamt. "Wenn alles ohne Probleme oder Auflagen läuft, kann meines Erachtens derzeit im Oktober 2020 mit dem Bau begonnen werden", sagt der Stellvertretende BRK-Geschäftsführer Martin Fickert. "Ein Start mit der KiTa bis Ende 2021 ist sich nicht unmöglich, aber durchaus ambitioniert. Wir arbeiten mit aller Kraft daran."

Im Kindergarten im Hort an der Mittelschule seien noch einige wenige Plätze frei, ebenso gebe es ja die Containerlösung. "Wir gehen also von einem – derzeit – ausreichendem Platzangebot aus", so Fickert. Die Stadt habe "alles erdenklich Mögliche" für eine ausreichende Kinderbetreuung unternommen.

Das Bayerische Rote Kreuz hat in den vergangenen Jahren seine Präsenz bei der Kinderbetreuung nach und nach ausgebaut. 14 Einrichtungen wird der Kreisverband Mittelfranken Süd in den Landkreisen Roth, Weißenburg-Gunzenhausen und der Stadt Schwabach im Oktober betreuen.

BRK baut Präsenz deutlich aus 

Das kommt nicht von ungefähr: 1996 kam der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. 2013 wurde dies auf die Krippen, also KiTas, und Tagesmütter ausgeweitet. Im gleichen Jahr holte der Kreisverband Martin Fickert von den Johannitern. Die Überlegung: Das Rote Kreuz wollte nicht nur als Rettungsorganisation wahrgenommen werden, sondern auch die Sozialdienstleistungen sollten mit in den Vordergrund gestellt werden. Dienste für Senioren und Pflegebedürftige, aber eben auch für Kinder.

Entsprechend ging das BRK mit seinem stellvertretenden Geschäftsführer Fickert auf die Kommunen zu, von weniger als einer Handvoll Einrichtungen – die älteste der Jonas-Kindergarten im Hofstettener Kinderhaus (1993) – wuchs die Zahl auf aktuell zwölf. 442 Plätze bietet das BRK aktuell an.

In Schwanstetten zieht die KiTa in einen Neubau um, in Büchenbach entsteht ein Neubau, in Hilpoltstein auf der Dorotheenhöhe. "Ich denke, wir sind ein verlässlicher und flexibler Partner", sagt Fickert. Immer wieder springt das BRK bei der Betreuung mit Containern ein, bis die entsprechenden Gebäude gebaut sind.

"Wir sind gut vernetzt", sagt Fickert. Nicht die BRK-Kreisverbände helfen sich untereinander aus, Stefanie Dietrich-Wägemann, Referatsleiterin Kinder und Jugendbetreuung beim BRK Mittelfranken Süd, ist Mitglied einer landesweiten Lenkungsgruppe zur Kita-Betreuung. Gleichzeitig ist das BRK ein neutraler Träger, nicht an Konfessionen gebunden.

 

 

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