Blumen und Bienen: Thalmässing soll aufblühen

16.8.2019, 17:00 Uhr
Blumen und Bienen: Thalmässing soll aufblühen

© Foto: Irene Lenk

Fritz Loy (FW) stellte den Antrag, bei Verpachtung von gemeindlichen Agrarflächen sowie bei Pachtverlängerungen die Pächter zu verpflichten, einen fünf Meter breiten Blühstreifen um das jeweilige Feld zu ziehen. In schriftlich vorliegenden Stellungnahmen regte sich hier allerdings Skepsis.

Auf erhöhten Aufwand für Dokumentation, Bewirtschaftung und Beantragung wies das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hin. Die zunehmende Verknappung von Agrarflächen, monierte der Bayerische Bauernverband, dies hätte negative Auswirkungen auf die wenigen, noch verbliebenen bäuerlichen Familienbetriebe.

Große Blüh- und Brachflächen

Der Landesbund für Vogelschutz riet, statt vieler schmaler Streifen große zusammenhängende Blüh- oder Brachflächen anzulegen. Auf diesen Zug sprang auch der Marktrat. Der Antrag, für den nur Loy selbst stimmte, wurde abgelehnt. Nun soll überprüft werden, welche Areale für Blühflächen in Frage kommen und so auch ins Ökokonto der Gemeinde eingespeist werden könnten. Man wolle aber in jedem Fall die neuen gesetzlichen Regelungen abwarten.

Dem Beschluss war eine rege Diskussion vorangegangen. Bei zu strikten Vorgaben etwa würde schlicht das Interesse an den Feldern sinken, hieß es des Öfteren. "Da bekommen wir Flächen ohne Ende zurück", so Bürgermeister Georg Küttinger. Von einem drohenden "Bürokratiemonster" sprach Martin Hauke (TL). In Alfershausen wiederum würden bei der angedachten Streifenbreite "Flächen zu 100 Prozent verschwinden", gab Matthias Köbler (CSU) zu bedenken.

"Durch Freiwilligkeit wird mehr erreicht", so Ursula Klobe (SPD). Von diesen freiwilligen Maßnahmen "ist aber nichts zu sehen", entgegnete Paula Medl (FW). Heinz Müller schilderte darauf seine Erlebnisse einer Radreise durch Bayern – der Freistaat sei "voller Blühstreifen". Loy selbst verwies auf eine ins Gegenteil verkehrte "Freiwilligkeit", die in Thalmässing an den Tag gelegt worden sei, indem Hecken Ackerflächen hätten weichen müssen. Dem werde man natürlich nachgehen, so Küttinger – "da packen wir das harte Schwert aus!"


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