Brückenbauer: 40 Jahre Ökumenischer Chor Gmünd

20.10.2019, 06:01 Uhr
Brückenbauer: 40 Jahre Ökumenischer Chor Gmünd

© Foto: Irene Heckel

Gemeinsam mit dem Partnerchor aus Nürnberg-Doos und dem Gmünder Volkschor als Gast bescherte man den Zuhörern in der St. Georgskirche einen abwechslungsreichen Spaziergang durch die Kirchenmusik.

Zum Jubiläum gratulierte auch der Volkschor, der den Gesangskollegen seine Glückwünsche natürlich musikalisch von der Empore aus überbrachte. Mit dem "Hallelujah" von Leonard Cohen animierte man das Publikum zum Mitsummen.

Sinnbild der Begegnung

Für Chorleiter Florian Grieshammer ist der ökumenische Kirchenchor Georgensgmünd "etwas Besonderes". Denn er versinnbildliche "die Begegnung zweier Konfessionen in tiefer Verbundenheit, offen und neugierig für den Anderen."

Übernommen hat Grieshammer die Gesangsgemeinschaft von seinem Vorgänger Christian Werzinger, der stets hohe Maßstäbe bei der Vorbereitung angelegt habe und daher auch die entsprechende Qualität bei der Aufführung geistlicher Highlights zutage förderte.

"In diesem Chor schlägt das Herz der Gemeinde", gab sich Grieshammer als nunmehr neunter Chorleiter überzeugt. "Gründungspfarrer" war Dr. Jürgen Lorz, der in seinem Kalender von 1979 am 8. Juni, 18 Uhr, die erste Chorprobe notiert hatte.

Wiederentdeckung von Bach

Sein anspruchsvolles Programm eröffnete der Chor mit einem gregorianischen "Kyrie", dem das frische "Cantate Dominum canticum novum" von Hans Leo Hassler folgte.

Der protestantische Komponist und Organist wurde 1564 in Nürnberg geboren. Er schrieb auch zahlreiche Messen für katholische Gottesdienste.

Sein Zeitgenosse Heinrich Schütz hinterließ die erste Version des bekannten "Verleih uns Frieden gnädiglich". Dieses Kirchenlied erklang in der Fassung von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Diesem Vertreter der Romantik ist die Wiederentdeckung von Johann Sebastian Bach zu verdanken, der bei diesem Konzert als einer der zentralen Komponisten evangelischer Kirchenmusik nicht fehlen durfte.

"Sie schlagen Brücken"

Aus seiner Motette "Jesu, meine Freude" sang der Chor fünf Sätze, wobei gerade "Trotz dem alten Drachen" modern im Stil und seiner Zeit voraus anmutete. Mit dem lateinisch gesungenen Ave Maria und dem Kanon "Jubilate" als Zugabe endete der musikalische Spätnachmittag, den die Besucher mit viel Applaus belohnten.

Den abschließenden Empfang im Gemeindehaus moderierten Vorstand Gerhard Lachner und Michael Driessen. Der Georgensgmünder Bürgermeister Ben Schwarz stellte fest: "Gäbe es den Chor nicht, müsste man ihn erfinden!"

Pfarrerin Cornelia Meinhard fand, an die Sängerinnen und Sängern gerichtet: "Sie schlagen Brücken."

Mit Manfred Pirner konnte eines der Gründungsmitglieder geehrt werden. Anwesend war auch Karl Ludwig Drießlein, der Chorgesang bereits seit über 60 Jahren pflegt, davon 40 Jahre im Kirchenchor.

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