Bunte Faschingsdämmerung: Küsse und Punktlandung in Spalt

13.11.2019, 06:03 Uhr
Bunte Faschingsdämmerung: Küsse und Punktlandung in Spalt

© Foto: Jürgen Leykamm

Los ging es – natürlich – um 20.11 Uhr. Welch guten Namen die Stadt als Faschingshochburg hat, wurde sogleich deutlich, als das "Urgestein des Spalter Faschings" etliche befreundete Gesellschaften begrüßen konnte. Die Minnesänger rückten aus Wolframs- und die Mönchswaldfüchse aus Mitteleschenbach an. Die Nachbarn aus Röttenbach waren ebenso mit dabei wie der Carnevalsverein aus Roth und die "Gredonia" aus Greding. Seitens des Allersberger Faschingskomitee konnte dessen langjähriger Präsident Willy Bittner willkommen geheißen werden.

Fleckli und Hopfenhexen

Ein Ehepaar kam bis aus Hannover angereist. "Wir sind eben eine große Faschingsfamilie", so Hausmann. Dass deren Treffen saisonal bedingt eher kurz sei, habe dabei einen großen Vorteil. "Bevor es Ärger geben kann, gehen wir wieder auseinander", betonte er verschmitzt und garantiert nicht ernst gemeint. Einen "doppelten Applaus" heimste bei ihrem Auftritt die Prinzengarde ein. Einen Beifall gab es für die Choreographie selbst, einen weiteren für die neuen Kostüme – die passenden Hüte dazu seien seitens der KG hergestellt worden, so der Vorsitzende Jürgen Meisl.

Die Flotten Fleckli und die Hüpfenden Hopfenhexen, Gruppen mit den standesgemäßen Masken, brachten ordentlich Farbe in die Dämmerung, zu der sich nur ein Teil der Faschingsmannschaft präsentierte. Was die Vorfreude nur noch mehr steigerte. Mit Lilja Ruf, Seline Engelhard und Vanessa Bartsch zeigten gleich drei Tanzmariechen ihre Künste im Saal, jedes Mal mit einem guten Schuss Akrobatik. "Ihr seid für uns einfach eine Bank!" lobte Hausmann.

Gute Versorgung mit Bier

Für die Junioren- wie auch für die Prinzengarde stellte die eher überschaubare Tanzfläche eine Herausforderung dar, was beide Gruppen jedoch elegant lösten indem sie ihre Tanzreihen jeweils teilten und nacheinander in Aktion treten ließen. "Bei diesen Auftritten geht einem das Herz auf", geriet der Präsident ins Schwärmen. Was sich noch steigerte, als er nach der Ordensverleihung an den Elferrat von ihm das Recht zugestanden bekam, bei dem gleichen "Zerominell" für die Ratsdamen sich deren Küsschen abzuholen. "Das wird jetzt ein abendfüllendes Programm," kommentierte Hausmann trocken. Für eine Champagner-Party, sprach er dann eine Einladung an die Trainerinnen aus.

Der Orden in Form einer Hopfendolde zeigt ein Brauereigespann als Zeichen dafür, dass man in Spalt schon in autofreien Zeiten "immer gut mit Bier versorgt wurde." Über solche Werbung zeigte sich Stadtbrauereichef und Bürgermeister Udo Weingart erfreut, der sich zugleich für das Engagement der KG bedankte: Ein Spalt ohne Fasching "ist völlig undenkbar, da würde ganz gewaltig etwas fehlen."

Auch Hausmann dankte seinen Mitstreitern: "Mit einer solchen Mannschaft kann nichts schief gehen." Der Fasching scheint zudem jung zu halten, wie Bittner bemerkte: "Vor 50 Jahren habe ich damit angefangen – und jetzt bin ich immer noch da!" Meinte der mittlerweile 86jährige.


Rother Fasching startet mit Applaus für Holger und Daniela.


Am Samstag, 11. Januar 2020, steigt der Krönungsball im Saal des Gasthauses "Rotes Ross". Einen Tag später wird Narrenmesse gefeiert und am Kornhausplatz der Narrenbaum aufgestellt. Für die weiteren Feiern steht das dortige Zelt wieder zur Verfügung. Der Vorfreude konnte man bei der Dämmerung auch nach 22.22 Uhr freien Lauf lassen. Denn dem offiziellen schloss sich ein geselliger Teil an. Ob dabei "13 Mass und zwölf Schnäps" konsumiert wurden, wie es Alleinunterhalter und "Ein-Mann-Big-Band" Stefan Nüßlein besang, darf wohl aber doch bezweifelt werden.

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