Christoph Raithel will rausgehen und Ideen sammeln

7.11.2018, 14:40 Uhr
Christoph Raithel will rausgehen und Ideen sammeln

© Foto: Beate Windisch

Bis jetzt hat er nur ein Motto zu bieten: "Eine Idee für Hilpoltstein" will Christoph Raithel entwickeln, eine "Vision für die Zukunft der Stadt", und das ganz ausdrücklich mit den Hilpoltsteinern. Er will sich auf die Suche machen nach neuen frischen Ideen und diese dann zu einem Programm machen, das "nicht nur meines ist, sondern auch das der Bürgerinnen und Bürger", erklärt er voller Überzeugung in seiner kurzen Vorstellungsrede.

Dies ist zwar noch kein Programm, aber immerhin schon mal ein Plan für die nächsten Wochen und Monate. Denn die CSU hat mit Christoph Raithel Großes vor. Bei den Kommunalwahlen 2014 hatten die Christsozialen gehörig Federn lassen müssen. Nicht nur, dass es Ulla Dietzel seinerzeit im Bürgermeister-Wahlkampf gegen Amtsinhaber Markus Mahl (SPD) noch nicht einmal in die Stichwahl geschafft hatte, sondern genauso wie ihr Mit-Konkurrent Michael Greiner (Freie Wähler) nur rund 21 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Auch die CSU selbst hatte herbe Verluste erlitten, drei Mandate eingebüßt und ist seitdem nur noch mit acht Mitgliedern im Gremium vertreten. Die SPD dagegen hat jetzt mit neun die meisten Sitze.

Daher setzt der Ortsverband nun auf seinen Neuling. Er habe das richtige Alter, sei voll motiviert und daher einfach ideal, erklärt Ortsverbands-Vorsitzende Ulla Dietzel. Auch wenn er nicht unbedingt gleich die erste Wahl war. Die Kandidatensuche, dass gibt Dietzel auf Nachfrage zu, läuft bei der CSU schon etwas länger, allerdings hatte sich kein Freiwilliger gefunden.

Doch Christoph Raithel ist in der Stadt schließlich kein Unbekannter. Der heute 33-Jährige ist in Roth geboren und aufgewachsen, hat in Nürnberg den Beruf des Veranstaltungskaufmanns erlernt, dann jahrelang in Hilpoltstein das Kulturamt geleitet und in dieser Zeit das Konzept für die Residenz Kultur erarbeitet, die zum Aushängeschild der Burgstadt wurde. Inzwischen arbeitet Raithel in Beilngries, gemeinsam mit seiner Frau Regina hat er aber in Hilpoltstein ein Haus gebaut, ist unter anderem in der Kirchengemeinde engagiert und Vorsitzender des Museums- und Heimatvereins.

Inzwischen ist er sogar CSU-Mitglied. Nach der Anfrage von Ulla Dietzel Anfang des Jahres hat Raithel sich nach eigener Aussage einen Monat Bedenkzeit genommen, und dann war für ihn klar, dass er es wagt. Und zwar mit ganzem Einsatz. Kurz danach ist er der CSU beigetreten, nun soll er im Frühjahr 2020 (der genaue Termin steht noch nicht fest) nicht nur für das Amt des Bürgermeisters kandidieren, sondern gleich noch die Kandidatenliste für die Wahlen zum neuen Stadtrat anführen und sich außerdem um einen Sitz im Kreistag bemühen. Das ganze große Programm also.

Überall und zu jeder Zeit

Die CSU ist mit der Bekanntgabe ihres Spitzenkandidaten früh dran, doch das hat für Christoph Raithel vor allem einen Grund: Er will, so verkündet er es bei der Vorstellung, Frühjahr, Sommer und Herbst 2019 dafür nutzen, rauszugehen und mit den Bürgern zu reden. Er will ansprechbar sein, und zwar an wirklich allen Orten und auf wirklich allen Kanälen: am eigenen Gartenzaun, als Zuhörer in den Sitzungen des Stadtrates, auf dem Weihnachtsmarkt, auf seiner eigenen Homepage, über Facebook, per What‘s App, überall und zu jeder Zeit. Er will mit an den Stammtischen sitzen, die Vereine besuchen, sich die Probleme und Meinungen anhören: "Laden Sie mich ruhig ein", ermuntert er die Zuhörer. All diese Ideen sollen dann zu einem "knackigen Programm" werden, mit dem Raithel und sein Team in die heiße Phase des Wahlkampfes starten wollen.

In rund einem Jahr wird er ganz offiziell nominiert, dann steht auch die Stadtratsliste, und dann beginnt die Wahlkampf-"Wirtshaus-Tour".

Für die Wahl jedenfalls rechnet er sich nach eigener Aussage schon einige Chancen aus, "sonst würde ich es nicht machen". Und wenn es doch nicht klappen sollte? Dann, so Raithel, könne er sich ja (vielleicht) mit seinen Ideen für Hilpoltstein im Stadtrat einbringen, und es "in sechs Jahren noch einmal probieren".

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