Corona: Besuch in Kliniken und Pflegeheimen muss möglich bleiben

29.10.2020, 10:14 Uhr

Besuche in den Krankenhäusern und Pflegeheimen sind –in unserer Region – immer noch möglich. Gott sei Dank. Gott sei Dank haben die Entscheider aus dem Frühjahr gelernt, wie existenziell Nähe und Zuwendung für alte und für schwer kranke Menschen sind.

Gott sei Dank können die "Betretungsverbote" und Besuchsregelungen jetzt den Gegebenheiten in den Häusern und dem Infektionsgeschehen in der Region (Stichwort Corona-Ampel) besser angepasst werden.

Die professionelle Pflege leistet schon immer, aber besonders in dieser Zeit, wirklich Großartiges. Und das Personal in den Kliniken und Heimen muss freilich noch mehr Zeit und Aufwand schultern, um die Besuche zu kanalisieren und die komplizierten Hygiene- und Abstandsanforderungen zu bewältigen.

Keine Gefängnisse

Denn wenn das Virus eingeschleppt wird, droht – wie jetzt in Schongau –, dass nicht nur die Patienten und Bewohner erkranken, sondern auch Mitarbeiter ausfallen und eine Station oder gar ein ganzes Haus komplett dichtgemacht werden muss.

Trotzdem wiegt viel schwerer, wie wichtig der Besuch von Bezugspersonen für den Heilungsprozess schwer kranker Patienten ist, wie bedeutsam die physische Nähe von Partnern, Kindern oder engen Angehörigen für die seelische Gesundheit von Heimbewohnern ist.

Kliniken und Pflegeheime sind keine Gefängnisse. Dazu wurden sie im Frühjahr aber gemacht – mit teils so schrecklichen Folgen, dass Angehörige nicht einmal Sterbende auf ihrem schwersten Weg begleiten durften. Das darf auf keinen Fall mehr passieren.

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