Das Spalter Bierhotel nimmt eine wichtige Hürde

8.5.2021, 09:00 Uhr
Das Spalter Bierhotel nimmt eine wichtige Hürde

© Archivfoto: Jürgen Leykamm

Es braucht Rückbauten, Teilrückbauten, Umgestaltungen und eine Millionensumme, damit das Spalter Bierhotel realisiert werden kann. Benötigt wird auch das gemeindliche Einvernehmen der Stadt. Und genau dieses hat der Sicherheits- und Sonderausschuss bei seiner jüngsten Sitzung in der Schulaula dem Projekt einstimmig erteilt. Sechs Leerstände erfahren nun eine neue Nutzung. Es entsteht "eine bunte Mischung".

So Bürgermeister Udo Weingart angesichts der Aussicht darauf, dass im dortigen Umfeld die Themen Wohnen, Handel, Gastronomie, Kultur und Übernachtung sich mit neuem Leben füllen dürften. Das Projekt nahe der Rezatbrücke werde "eine sehr positive Wirkung auf die gesamte Altstadt entfalten, für die das ein großer Wurf ist", prognostizierte der Rathauschef.


Bekommt die Hopfenstadt Spalt ein Bierhotel?


Nun hat es erst einmal eine weitere, wichtige Hürde genommen. Ein kleiner Rückblick: Die Hopfenhandlung Riedel steht seit vier Jahren leer, verschiedene Nutzungsversuche scheiterten bereits. Das benachbarte, ehemalige Gasthaus "Rotes Ross" wiederum ist seit der Hälfte dieser Zeit verwaist. Umstände, die den Rathauschef selbst auf den Plan gerufen haben. Gemeinsam mit der Burgoberbacher Firma Nürminger Immo & Konzept GmbH, die dazu eigens die Spalter Bierhotel GmbH & Co KG als Investor ins Leben rief, wurde die Neukonzeptionierung ausgearbeitet.

Zur Bewältigung der Aufgabe holte man sich das Spalter Immobilienbüro Hechtel mit ins Boot. Heraus kam ein Gesamtprojekt, das insgesamt sieben Gebäude umfasst. Sie sollen in eine Hotelanlage umgewandelt werden.

Groß dimensioniert

Das einstige Gasthaus sowie das ehemalige Hopfenhandelsgebäude bleiben nach den Planungen wegen des Denkmalschutzes bestehen. Ebenso wie das in diesem Areal befindliche, sogenannte "Hexenhäuschen". Die Dimensionen sind nicht geringer Art: Insgesamt 82 Übernachtungsbetten stehen hier einmal zur Verfügung – aufgeteilt auf 39 Doppel- und vier Einzelzimmer.

Das Hotelrestaurant bietet nach Projektfertigstellung 75 Gästen Platz, der Wintergarten fasst 25 Personen. Ein Biergarten mit Terrassenbereich in Richtung Rezatzugang darf nicht fehlen. Zudem wird ein Gewölbekeller weitere 45 Plätze für besondere Veranstaltungen bereithalten.

Über eineinhalb Jahre lang waren alle betreffenden Behörden mit in die Planung des Millionenprojekts miteinbezogen. "Vor allem der Denkmalschutz spielte eine wichtige Rolle", so Weingart, "ebenso das Wasserwirtschaftsamt, das Landratsamt und die Stadt Spalt."

Kritik an Stellplatzberechnung

Das Projekt berühre zudem den Markenkern der Hopfen- und Bierstadt. Brauausbildung, Bierseminare, Showküche, ein Wellness- und SPA-Bereich (auch extern buchbar) – all dies soll hier die Gäste anziehen. "Ein wahrer Quantensprung für die Belebung der Innenstadt", so Weingart.

Nichtsdestotrotz gab es bislang einen neuralgischen Punkt. Nämlich die Frage, wo denn die Gäste ihre Autos parken sollen. Der Bürgermeister dazu: "Es werden keine öffentlichen Parkplätze zusätzlich belastet oder entnommen." Vielmehr entstehe außerhalb der Altstadt ein neuer Parkplatz." Von dort sollen via Elektro-Caddies Besucher zum Hotel gelangen, das Be- und Entladen ist natürlich dort selbst möglich. Insgesamt werden es laut den Planungen 34 neue Stellplätze, 58 sind durch die vorhandene Bebauung bereits "als Bestand anzusehen", heißt es in der Beschlussvorlage.

Das sei allerdings "eine Stellplatzarithmetik, die ich nicht ganz nachvollziehen kann", so Dieter Kamm (UWG/FW). Ähnlich skeptisch äußerten sich Reinhold Lüdke (Landliste) und Barbara Sterner (SPD). Letztlich aber gab es das Einvernehmen zu dem Großprojekt, dass das Gesicht der Stadt auf authentische Weise zu verändern gedenkt.

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