Naturschutz in Bunt

Der "Lockvogel" ist heuer extra dick

Tobias Tschapka

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19.5.2022, 17:00 Uhr
Ruppert Zeiner, der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach, und seine Stellvertreterin Anita Schäffer stellen die Jahreszeitschrift "Lockvogel 2022" vor.  

© Tobias Tschapka Ruppert Zeiner, der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach, und seine Stellvertreterin Anita Schäffer stellen die Jahreszeitschrift "Lockvogel 2022" vor.  

"Heuer haben wir so viele Bilder wie noch nie in unserem Lockvogel", betont Anita Schäffer, die stellvertretende Kreisvorsitzende, die zusammen mit dem Vorsitzenden Ruppert Zeiner das Heft vorstellte. Dieses ziert auf der Titelseite diesmal der Wiedehopf, der Vogel des Jahres 2022. "Aber wir sind nicht nur ein reiner Vogelschutzverband, sondern bei uns geht es um Natur- und Artenschutz allgemein", so Schäffer.

Ein Artikel im Lockvogel dreht sich um das Projekt "Vogelfreundlicher Garten" in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, das Anreize schaffen will, den eigenen Garten naturnah zu gestalten, um so einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten. "Auch unseren alten Pavillon bei Polsdorf am Rothsee gestalten wir insektenfreundlich um, was zum Nachahmen anregen soll", so Schäffer.

Manche Projekte der Kreisgruppe wurden finanziell von der LBV-eigenen Stiftung "Bayerisches Naturerbe" unterstützt. Auch um den Schutz von Amphibien geht es im neuen Lockvogel. Nicht nur mit einer Bilanz der Amphibien-Rettung der vergangenen Jahre, es gibt auch den Aufruf, der Kreisgruppe Sichtungen des Feuersalamanders mitzuteilen. Denn derzeit verbreitet sich ein aus Asien stammender Pilz, der auch "Salamanderfresser" genannt wird.

Mit Gummistiefeln

"Größere Vorkommen dieser geschützten Art gibt es im Gredinger Bereich oder auch bei Spalt", so Zeiner. Bis jetzt sei der Pilz aber im Landkreis noch nicht nachgewiesen. Wer sich auf die Suche nach dem kleinen, gelb-schwarzen Lurch machen will, soll seine Gummistiefel anziehen und bei Regen im Wald spazieren gehen. "Aber bitte nicht gezielt nach Feuersalamandern suchen, sondern sich auf zufällige Beobachtungen beschränken."

Diese und alle anderen im Lockvogel veröffentlichten Daten werden nicht nur "aus Spaß an der Freude und am Draußensein" gesammelt, betont Schäffer, sondern damit passiere etwas: "Auf Basis dieser Untersuchungsdaten, die auch den Behörden zugänglich sind, fordern wir aktive Naturschutzmaßnahmen bei Entscheidungsträgern ein".

Derzeit läuft außerdem ein Fotowettbewerb mit dem Ziel, alte Birnbäume im Landkreis und in Schwabach in Szene zu setzen - beeindruckende Motive, nicht nur während der Blütezeit. Bei dem Gemeinschaftsprojekt mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken geht es darum, diesen eindrucksvollen "Methusalems" mehr Wertschätzung entgegenzubringen und gegebenenfalls Pflegemaßnahmen einleiten zu können. Zu gewinnen gibt es Gutscheine für den LBV-Naturshop.

Coronabedingt mussten im vergangenen Jahr zwar viele Termine ausfallen, aber im Mai ging es wieder los – zumal sich die meisten Aktivitäten bei der Kreisgruppe im Freien abspielten, was das Einhalten von Abständen deutlich einfacher machte. In der Mitte des Heftes gibt es für 2022 einen ausführlichen Veranstaltungskalender zum Heraustrennen.

Was zum Beispiel die Jugendgruppen in Allersberg und Hilpoltstein sowie die Jugendgruppe in Spalt 2022 alles unternommen haben, findet sich auch im neuen Lockvogel, ebenso wie der Suchaufruf für einen Ersatz für die bisherige Jugendbeauftragte der Kreisgruppe Birgitt Hirscheider, die sich aus beruflichen Gründen ein Jahr Auszeit von ihrem Amt nimmt.

Laut Zeiner hätten sich diesmal rund zwei Dutzend Autorinnen und Autoren am Lockvogel beteiligt. Jeweils am Ende der Artikel stehen in einem grünen Kreis die Kontaktdaten der Ansprechpartner der jeweiligen Themen, und am Ende des Hefts finden sich nochmal gebündelt alle wichtigen Adressen. Ganz am Anfang des Lockvogels gibt es eine Meinungsumfrage, bei der die Redaktion von ihren Leserinnen und Lesern wissen will, was ihnen am Lockvogel gefällt und was man noch verbessern könnte. Getreu dem Motto: "Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler".

Das ganze Heft ist übrigens völlig werbefrei. Alle Mitglieder bekommen ihr persönliches Exemplar zugeschickt, ansonsten gibt es ihn kostenlos im LBV-Naturshop bei der Landesgeschäftsstelle in Hilpoltstein oder als pdf-Download auf der Homepage der Kreisgruppe.