Der Siedlungsdruck steigt: Orte an der B 2 werden attraktiver

18.7.2020, 06:05 Uhr
Der Ausbau  der Bundestraße 2 bei Mauk, Obermauk und Wernsbach hat eine messbare Konsequenz: Die Orte an der Straße werden als Wohnort attraktiver.

© Staatliches Bauamt Nürnberg Der Ausbau der Bundestraße 2 bei Mauk, Obermauk und Wernsbach hat eine messbare Konsequenz: Die Orte an der Straße werden als Wohnort attraktiver.

Mit dem Ausbau der B 2 haben die Dörfer um die regionale Verkehrsader an Attraktivität gewonnen. Allein in den vergangenen fünf Wochen sind bei der Gemeinde fünf Anträge für einen Vorbescheid auf Bau eines Einfamilienhauses in Mauk eingegangen. Das veranlasste Gemeinderatsmitglied Jürgen Richter (Grüne), darauf hinzuweisen, dass die Gemeinde ihre Planungsverantwortung wahrnehmen müsse. Bislang existieren noch keine Bebauungspläne. Im Flächennutzungsplan ist Beispielsweise Mauk als "Außenbereich" definiert.

Dort ist Bautätigkeit in der Regel lediglich für nach besonderen Maßstäben privilegierte Vorhaben möglich. Aufgrund bereits vorhandener Wohnbebauung kann das Landratsamt allerdings eine Genehmigung erteilen, wenn sich das neue Gebäude "nach Art und Maß" in die umgebende Bebauung einfügt. Einen echten Einfluss auf "Art und Maß" der Neubauten hat die Gemeinde also ausschließlich mit einem rechtsverbindlichen Bebauungsplan.


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"Wir dürfen das Entwicklungspotential unserer Ortsteile nicht verschlafen", meinte Richter und stieß damit auf offene Ohren bei seinem CSU-Kollegen Friedrich Kolb. "Wir wollen die Möglichkeiten einer sinnvollen Entwicklung in den Ortsteilen erhalten und wollen unserer Planungshoheit in diesem Sinne nützen", stimmte er Jürgen Richter zu.

Im Übrigen sind auch Themen zur Sprache gekommen, die im Zusammenhang mit Siedlungstätigkeit vermehrt Bedeutung gewinnen. So will die Gemeindeverwaltung künftig stärker darauf achten, dass die Straßenreinigungsverordnung eingehalten wird und bei der Gestaltung von Gärten weniger versiegelt und mit Steinen gearbeitet wird. "Denn das konterkariert den Einsatz für die Artenvielfalt", meinte Friedrich Kolb. In Sachen "Straßenreinigung" wies Bürgermeister Ben Schwarz auf die Reinigungsverpflichtungen der Anwohner hin. "Vor allem bei Unkrautbewuchs entstehen langfristig Schäden, die dann die Allgemeinheit zu tragen hat".

Sanft aufmerksam machen

Seiner Darstellung zufolge werden in anderen Gemeinden sogar eigene Umlagen erhoben, damit die Bauhofmitarbeiter dort diese Aufgabe übernehmen können. Diesen Weg will man in Georgensgmünd nicht gehen. Vielmehr will man die Anwohner sanft auf ihre Verpflichtung aus der Verordnung aufmerksam machen. Allerdings nicht ohne leichten Druck: Wer nach zwei Schreiben nicht reagiert, hat mit einer so genannten Ersatzvornahme zu rechnen. Das bedeutet: Die Gemeinde macht es selbst (oder lässt es machen), schickt dem Verpflichteten dann aber einen Bescheid zur Kostenübernahme.

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