Der Weinbergpark in Roth wird aufpoliert
7.3.2021, 15:00 UhrDer stammt aus der Zeit der Romantik und des Biedermeier: Die Familie des Malers Anton Seitz hat am Weinbergpark gebaut: Villen und Park waren früher mit Treppen, Wegen und Brunnen, mit Figuren und Skulpturen gestaltet. Die Seitz-Villa ist heute Teil des Landratsamtes, unterhalb davon erstreckt sich der obere Weinbergpark. Von der gärtnerischen Anlage herrscht nur noch eine Ahnung.
Einen Teil hat die Stadt bereits behutsam restauriert. Eine Sandsteinmauer am Unteren Park wurde saniert, und um die besonders wertvollen Bäume kümmert sich eine spezielle Baumpflegefirma.
Stufe für Stufe
Weitergehen soll es nun mit der Treppenanlage an der Oberen Villa. Zwar führt da, wo früher Stufen nach unten in den Park führten, inzwischen ein Weg vorbei. Aber das Landratsamt als Eigentümer hat bereits zugesichert, die Kosten für nötige Arbeiten auf dem eigenen Grund zu übernehmen, sodass ein erster Treppenabsatz dort wieder angebaut werden kann. Der zweite Teil der Treppe mit einem Vorplatz wird dann unterhalb des Wegs wiederhergestellt, sagt Stadtbaumeister Wolfgang Baier.
Zweiter Bauabschnitt
Vor dem Bauausschuss hat er den zweiten Bauabschnitt für die Park-Wiederbelebung erläutert. Neben dem Freilegen der überwucherten Stufen ist auch das (zumindest optische) Instandsetzen des Brunnens, der Balustraden auf beiden Seiten und der Wiesen mit Weg ein Teil des Projekts. Und es gäbe noch viel mehr wiederzuentdecken und wiederzubeleben: Die Renovierung und Wiederherstellung des Sommerkellers mit Pergola und Rundweg am östlichen Ende der Treppenachse – "dort wurde früher Theater gespielt" – könnte als weiterer Bauabschnitt folgen.
Nicht geplant jedoch sei eine "vollständige Rekonstruktion der Treppenanlage", vielmehr ist ein "vertretbarer Aufwand" vorgesehen, um "den damaligen Glanz dieser Parkanlage erlebbar zu machen".
Beginn im Herbst 2021
Weil von den Kosten rund 54 000 Euro aus dem Vermächtnis eines Rother Bürgers bezahlt werden können, ein Teil vom Landratsamt übernommen wird und eventuell die Denkmalpflege etwas zuschießt, bleiben an der Stadt "nur" rund 72000 Euro hängen – plus Planungskosten für das Bamberger Landschaftsarchitekturbüro Wiegel.
Starten will man im Herbst 2021 oder im Frühjahr 2022. Schon in den nächsten Wochen soll eine archäologische Fachfirma Fragmente der historischen Bauteile freilegen, vielleicht sind sie noch verwendbar.
"Eine schöne Geschichte", freut sich der Stadtbaumeister auf die nächsten Teile der Parkpflege. Und sprach vor dem Bauausschuss schon mal eine Einladung zum Ortstermin aus.
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