Die beste Unterhaltung ist, wenn’s hilft

26.9.2014, 19:32 Uhr
Die beste Unterhaltung ist, wenn’s hilft

© Foto: tts

Knapp zwei Jahre, schätzt Georg Zwingel. So lange hätten die Vorbereitungen zur ersten Gala damals gedauert.

Der immense Vorlauf sei diesmal nicht nötig gewesen - schließlich wisse man inzwischen „wie der Hase läuft“. Und schließlich würden mittlerweile „viele helfende Hände“ das Vorhaben flankieren.

So wie die von Georg Zwingel. Denn der Vorsitzende des SFV Aurau ist nicht nur Nachbar der Böhms, sondern auch Mitorganisator des Benefiz-Projekts. „Aus Überzeugung“.

Während er das betont, blättert Margit Böhm im Jahrbuch der „Elterninitiative krebskranker Kinder Erlangen e.V.“. Trotz des Leidens, das diese jungen Menschen vereint, zeigt das farbenfrohe Heft fröhliche Gesichter – beim „Tortentag“, Dschungel-Sommerfest, Walderlebnis oder Bau einer Zauberharfe. Auch Kochen, Malen, Musik- und Reittherapie gehören zum Freizeitrepertoire der Kinder-Onkologie.

„Das ist alles so unglaublich wichtig für die Psyche der kleinen Patienten“, hat Margit Böhm erfahren. Und damit das so bleiben kann, macht sie weiter. Denn auch das Geld, das aus diesem zweiten Wohltätigkeitsevent in den Spendentopf wandert, soll eben jenen Kindern zugute kommen.

Dazu laufen bei Margit Böhm und Georg Zwingel die Drähte seit gut einem halben Jahr heiß. Seither werden nämlich Kontakte geknüpft, Akteure verpflichtet oder Protekteure der Veranstaltung gesucht – und gefunden!

Nicht nur, dass Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer einmal mehr die Abendmoderation übernimmt. Seine Parteikollegin Marlene Mortler, Bundestagsabgeordnete und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, tritt als Schirmherrin auf, wenn sich am Freitag, 10. Oktober, um 19 Uhr der schwarze Vorhang der Kulturfabrik für die „Benefiz-Gala zugunsten krebskranker Kinder“ hebt. Dann entern auch sie die Bühne: Ina (Cello) und Elisabeth Horn (Violine/Klavier). Im Landkreis hat sich das musikalische Schwesternpaar vor allem beim jährlichen Konzert „Junge Künstler musizieren“ einen Ruf erspielt. Aber auch überregional feiern die begabten „Horn-Sisters“ immer wieder bundesweite Erfolge auf Wettbewerbsebene. Somit sei „Klassikgenuss auf hohem Niveau“ garantiert, versprechen die Veranstalter.

Mit geballter Frauenpower geht der Abend schließlich weiter: Im Januar 2001 setzten sich „ein paar verrückte Weiber“ an den Tisch und beschlossen, eine Tanzgruppe zu gründen. Das Vorhaben glückte nicht nur, es blühte förmlich auf. Denn mittlerweile sind die Mädels zum attraktiven Aushängeschild des 1. FC Schwand geworden.

Sie nennen sich „Femmes Fada“ und haben als Showtruppe einiges zu bieten: Jedes Jahr schwingen die Damen zu thematisch ausgefeilten Choreographien ihre hübschen Beine und sorgen für Aufsehen. Heuer wollen sie mit einer Schwarzlicht-Darbietung die Begeisterung schüren. „Sagenhaft!“, schwärmt Margit Böhm.

Humor und Originalität

Für die Benefiz-Gala machen sie gerne eine Ausnahme: Normalerweise versetzen die „Aurauer Dreamboys“ das Kollektiv versammelter Frauenherzen nur während der Faschingszeit in Wallung. Doch am 10. Oktober schmeißen sich die Herren der Schöpfung für den guten Zweck in Schale und heizen das Stimmungsbarometer mit viel Humor und Originalität an. Um die Veranstaltung schließlich mittels gelungener Schlussakkorde zu garnieren, werden auch Oliver Schott und sein „Golden Gospel Choir“ anreisen. Die Auftritte bestächen sowohl „durch die fulminante Stimme des Chorleiters“, als auch „durch eine stimmige Kostümierung“, heißt’s. Traditioneller Gospelgesang treffe bei Schott auf neuere Werke. „Es ist ganz einfach ein Konzertereignis, das man nicht verpassen sollte“, meint Margit Böhm überzeugt.

Noch überzeugter stimmt sie der Umstand, „dass alle Akteure des Abends ohne Gage auftreten“. Und: „Seit wir die ersten Flyer verteilt haben, kommen Spenden rein“, freut sich Georg Zwingel. So viel Hilfsbereitschaft, sagt Margit Böhm, „geht unter die Haut“.

Davon angespornt, hat sie sich für den 10. Oktober ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will die Spendensumme der ersten Veranstaltung (8000 Euro) „wenn möglich, verdoppeln“. Dazu wird auch Bürgermeister Edelhäußer eiskalt ein Scherflein beitragen – so hatte er es unlängst bei seiner persönlichen „Ice Bucket Challenge“ versprochen.

Nervös? „Ohne Ende bin ich das“, gibt Margit Böhm im Hinblick aufs bevorstehende Ereignis zu. Aber die dankbare Resonanz der „Elterninitiative krebskranker Kinder e.V.“ lasse sie die Aufregung ein wenig vergessen. „Da kommt ja so viel zurück“, weiß Margit Böhm.

Und außerdem: Versprochen ist schließlich versprochen!

Karten zu 19 Euro gibt es in Roth beim RHV-Ticket-Point, im Blumenlädchen, bei der Textilreinigung im E-Center, bei Lotto-Klein in Büchenbach und bei der Bäckerei Knöbl, Schwabach. Außerdem informieren die Organisatoren am Sonntag beim „Tag der Offenen Tür“ an der Kreisklinik (Gemeinschaftspraxis der Frauenärzte). Weitere Auskünfte unter Telefon (09171) 8 76 64 oder 68 04. Gespendet werden kann auf das Konto der Commerzbank Roth, IBAN: DE77760800 400598969300; BIC: DRES DEFF760 – Verwendung: „Hilfe für krebskranke Kinder“.

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