Die Burg in einem anderen Licht

11.10.2020, 16:10 Uhr
Die Burg in einem anderen Licht

© Foto: Christoph Raithel

Bereits vor einigen Jahren hat die Burgtruppe des Museums- und Heimatvereins Hilpoltstein rund um Dieter Popp angeregt, die in die Jahre gekommene Beleuchtung des historischen Gebäudes zu erneuern und in diesem Zug auf die wesentlich sparsamere LED-Technik umzurüsten. Gemeinsam mit Stadt und Landkreis hatte man sich schnell auf ein Konzept geeinigt.

Für die Finanzierung wurden Mittel des Bezirks beantragt, der über das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz der Städtebauförderung 60 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt. Nach Abschluss der Ausschreibung stand vor mehr als zwei Jahren bereits fest, dass die Hilpoltsteiner Firma LMT von Mike Otterpohl den Zuschlag erhält.

An einem Augustabend 2018 kam dann Lichtplaner Georgios Paissidis auf Einladung der Firma LMT nach Hilpoltstein. Der Grieche, der umfangreiche Erfahrung in der lichttechnischen Inszenierung historischer Bauwerke besitzt, schritt nach einem umfangreichen Vortrag im Rathaussaal zur Tat und unternahm zusammen mit Vertretern von LMT und Museums- und Heimatverein erste Beleuchtungsversuche. "Verrostetes Licht", wie er es bezeichnete, setze den Sandstein der Burg in besonders gutes Licht.

Mit einer Kombination aus weiß, orangen und roten Farbtönen entwickelte Paissidis ein Beleuchtungskonzept, das nicht auf das flächige Anstrahlen der Fassade setze, sondern vielmehr Kanten und Durchbrüche betont. Die Konturen der Burg sind somit sowohl aus der Ferne, als auch für den Betrachter, der sich am Burgareal aufhält erkennbar. Die Burg werde so auch nachts für Besucher erlebbar. Davon konnten sich auch rund 100 Besucher einen Eindruck verschaffen, die der Einladung der Stadt zur offiziellen Inbetriebnahme gefolgt waren.

60 Leuchtpunkte setzen die Konturen der Ruine in Szene. Die dafür benötigten Scheinwerfer gab es noch nicht. LMT entwickelte sie daher eigens für die Burg Hilpoltstein. "Fränkisches Licht für fränkische Mauern", wie Mike Otterpohl amüsiert feststellte. "Sehr aufregend" sei die gesamte Planung gewesen, wie Popp ergänzte, viele Räder hatten dafür ineinandergreifen müssen.

Als Hilpoltsteiner freue er sich, zusammen mit seiner Burgtruppe nun, dass das Projekt abgeschlossen sei und alle Seiten der Burg nun erstrahlen, auch die bislang "dunkle" Seite zum Schlossbuck. Trotz der großen Zahl an Leuchtpunkten konnte der Stromverbrauch drastisch reduziert werden, maximal würden nun noch eine Gesamtleistung von 700 Watt benötigt. Alleine ein Scheinwerfer der vorherigen Beleuchtung habe mehr als das Doppelte an Leistung verschlungen. Dazu komme, dass die Beleuchtung bis 23 Uhr stufenweise zurückgenommen wird, um dann gänzlich zu erlöschen. Zwei Aspekte, die auch dem Immissions- und Umweltschutz Rechnung tragen würden.

Die Mehrkosten, die durch die Umstellung von Flächen zu Konturenbeleuchtung entstanden – hier ist eine wesentlich höhere Zahl an Leuchtpunkten benötigt – wurden von LMT übernommen, der Stadt entstanden somit, im Vergleich zur Ausschreibung, keine höheren Kosten. Bürgermeister Markus Mahl, bedankte sich dafür und sprach seinen Dank allen Beteiligten aus, neben dem Museums- und Heimatverein und der Firma LMT, auch den Hilpoltsteiner Firmen Gruber und Gerstner.

Keine Kommentare