Drama auf der Zielgeraden

16.3.2020, 17:46 Uhr

Hatte sich die CSU bei der Stadtratswahl 2014 noch darüber geärgert, weil sie wegen des um 1,5 Prozent geringeren Stimmenanteils und des damals neuen Berechnungsverfahrens gleich zwei Sitze verlor, hatte sie heuer die Mathematik auf ihrer Seite. Mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 33,1 bekommt sie einen Sitz mehr und hat jetzt sieben. Martin Peitz, Martin Haberkorn, Patrick Seubelt, Horst Storch und Gabriele Seubelt bekamen ihre gute Ausgangsposition auf der Liste vergütet, nach vorne gewählt wurden Alfred Heckel und Bürgermeister Udo Weingart. Nicht geschafft haben es Kerstin Ludwig und Florian Sitzmann. Den Platz, den der Bürgermeister natürlich räumen muss, bekommt Jürgen Hofmann.

Die SPD rasselte von 10,7 auf sechs Prozent runter, hat damit das schlechteste Ergebnis aller sieben Parteien eingefahren und einen der bislang zwei Sitze verloren. Den verbliebenen bekommt Listenführerin Barbara Sterner.

Nicht nur stimmliche Verluste gab es außerdem bei den FW Großweingarten. Sie rutschten von 13,6 auf 11,2 Prozent ab und verloren dadurch einen Sitz. Bernhard Zottmann und Michael Breit vertreten die Freien Wähler weiter im Stadtrat.

Die wie bisher drei Plätze für die UWG/FW gehen an Dieter Kamm, Andreas Zottmann und Jörg Stroh. Letzterer beerbt Wolfgang Seefried.

Bei der reinen Frauenliste fair bekommt Gabriele Weislmeier eine neue Mitstreiterin. Susanne Stengel war dabei auf Listenplatz zwei ins Rennen gegangen und hat diese Position und ihren Stadtratssitz behauptet. Von 7 auf 3 vorgewählt wurde die Vorsitzende Brigitte Behr, die damit die Neue im Gremium ist.

Eine Änderung gab es auch bei der Landliste. Reinhold Lüdke und Dieter Selz behalten ihre Sitze. Der Keilberger Martin Kummerer wird von Thorsten Schöttner beerbt.

Die Solistin der SPD, Barbara Sterner, hätte "sehr gerne noch einen Kollegen gehabt". Aber durch den Verlust des Zugpferdes Harald Heller, der aus Alters- und gesundheitlichen Gründen seinen Hut nicht mehr in den Ring geworfen hat, sind auch einige Stimmen abgewandert. Dazu kommt, dass mit den Grünen ein neuer Konkurrent aufgetreten ist: "Da hat sich im Allgemeinen etwas verschoben, wir werden das hoffentlich in den nächsten Jahren wieder aufholen."

Inge Jotz von den Grünen, die beim Debüt mit 6,3 Prozent die SPD übertrumpften, freute sich riesig über das Ergebnis. "Der Einstieg war schon etwas schwierig, weil es so viele Parteien gibt", blickt sie zurück und zeigt Tatendrang, "das ist eine echte Chance, etwas zu verändern". Als Mutter von vier Kindern und Oma von sechs Enkeln gelte es jetzt das politisch umzusetzen, "was wir schon immer an die Kinder weitergegeben haben".

Bei aller Freude und Genugtuung, mit 16,8 Prozent (plus 1,8 Prozent) das zweitbeste Ergebnis in Spalt eingefahren zu haben, gab es für die UWG/FW auf der Zielgeraden einen ärgerlichen Rückschlag: "Wir sind nicht zufrieden, weil der Wähler offenbar ein "weiter so!" wollte", kommentierte Fraktionsvorsitzender Dieter Kamm. Der Hintergrund: Vor Auszählung des letzten Briefwahlbezirkes war die UWG/FW auf Kurs vier Sitze, den vierten schnappte ihr auf den letzten Metern aber die CSU weg.