DWS und Wolfrum: Visiere statt Masken

30.4.2020, 16:07 Uhr
DWS und Wolfrum: Visiere statt Masken

© Foto: Robert Gerner

 Mund-Nasen-Bedeckungen, im Volksmund auch Schutzmasken genannt? "Ist in unserem Beruf etwas schwierig", findet Ulrike Helm, die Leiterin der St. Stilla-Kindertagesstätte in Abenberg. Viele kleine Kinder würden sich vor den Masken fürchten, außerdem gehöre die Mimik bei Erzieherinnen und Erziehern zum elementaren Geschäft.

Die Lösung heißt: Gesichtsvisier. Damit werden in diesen Tagen alle 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 22 Kindertagesstätten ausgerüstet, die unter der Trägerschaft der in Schwabach sitzenden "Katholische Kindertageseinrichtungen Franken gemeinnützige GmbH", kurz Katholische Kitas Franken, stehen. Über die Kita in Schwanstetten konnte Geschäftsführer Manuel Leisinger Kontakt zu Jochen Hopf von der DWS Media GmbH aus Nürnberg knüpfen.

Kann nicht verkratzen 

Hopf ist mit seinen 20 Mitarbeitern eigentlich Spezialist für Werbebeschilderung, Werbetechnik, Messesysteme und Messebau. Mit der Firma Wolfrum Formenbau aus Fürth produziert und vertreibt er jetzt Gesichtsvisiere, wie man sie zuletzt schon von Bildern aus Krankenhäusern und Pflegeheimen gesehen hat.

Die Konstruktion der Visier-Halterung wirkt luftig, das Visier selbst ist aus Polycarbonat gearbeitet. Es ist leicht, kann praktisch nicht verkratzen, ermöglichst im Gegensatz zu PVC einen schlierenfreien Durchblick und ist leicht zu desinfizieren. 22 Testvisiere hat Manuel Leisinger vor einigen Tagen geordert – und diese in seinen 22 Kitas verteilt, die von Altdorf bis Heideck, von Schwabach bis Abenberg, von Roßtal bis Eibach reichen. Die Rückmeldungen waren ausnahmslos positiv. Deshalb hat er jetzt 400 dieser Visiere bestellt.

Im Notbetrieb

Wie alle Einrichtungen in Deutschland, fahren auch die 22 Kitas von Manuel Leisinger derzeit im Notbetrieb. In der Einrichtung in Abenberg beispielsweise waren bis vergangene Woche pro Tag höchstens sechs Kinder zu betreuen – solche, deren beide Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten.

Seit dieser Woche gibt es eine gewisse Lockerung. Jetzt reicht es schon, wenn ein Elternteil in einem systemrelevanten Betrieb arbeitet. Und schon hat sich die Zahl der Kinder fast verdoppelt. "Heute haben wir zehn Kinder", erzählt Leiterin Ulrike Helm. Allerdings: Wenn der Regelbetrieb läuft, dann beherbergt die Einrichtung mit ihren zwei Kindergarten- und zwei Krippengruppen 74 Kinder. Der Weg bis zur Normalität ist also noch weit und wird wohl erst in vielen kleinen Schritten erreicht werden können.

Trotzdem: Die Visiere halten Ulrike Helm und ihre Stellvertreterin Michaela Hofmann für eine ideale Lösung. 

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