Ein Leben für den Glauben

27.4.2010, 00:00 Uhr
Ein Leben für den Glauben

© Norbert Herler

Bischof Gregor Maria Hanke ging in seiner Predigt auf die schwierige Situation der katholischen Kirche näher ein, machte jedoch auch den Neupriestern Mut und Hoffnung. »Ihr müsst Zeugen des Glaubens sein, dann werdet ihr glaubwürdig und wie einst Mose Gott vorausgehen und ihm den Weg bereiten.«

In seinem Heimatort erwartete den Neupriester ein »großer Bahnhof«. Bereits in Nennslingen holten über 40 Motorradfahrer Alberter und dessen Eltern ab, um sie nach Laibstadt zu begleiten. Kurz vor der Ortseinfahrt warteten zahlreiche Kinder mit ihren bunt geschmückten Fahrrädern, so dass ein langer Zug vor das Laibstädter Rathaus zog, wo das gesamte Dorf und viele Auswärtige auf den Primizianten warteten.

Die Ministrantinnen Nicola Herler und Verena Hausner sprachen ein Begrüßungsgedicht. Eine Abordnung der KLJB, deren Vorsitzender Alberter einst war, hatten ein kleines Spiel vorbereitet, das dem Jahresplan der Jugendgruppe nachempfunden war. Danach ging es mit der Stadtkapelle, die auch vor der Kirche und in Aberzhausen aufspielte, mit Marschmusik durchs Dorf.

Vor dem Kriegerdenkmal wurde Alberter offiziell in seiner Heimatpfarrei begrüßt. Unter anderem von Heidecks Stadtpfarrer Tobias Göttle und dem Hilpoltsteiner Dekan Farnz-Josef Gerner. »Es gibt wenige wichtige Daten, die einer Pfarrei im Gedächtnis bleiben«, sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Albert Struller. »Heute ist, nach den Primizen 1963 und 64, wieder so ein Tag.«

Heidecks Bürgermeister Ottmar Brunner berichtete von der gemeinsamen Zeit in der Sparkasse und im Heidecker Stadtrat. Es sei der richtige Weg für Alberter gewesen, mit Gott zu gehen und für die Menschen da zu sein. Landrat Herbert Eckstein schloss sich dieser Meinung an.

Bei der Vesper in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die vom Laibstädter Kirchenchor umrahmt wurde, wollte Alberter in seiner Predigt und seinen Dankesworten nicht nur nach vorne blicken. Vielmehr blickte er zurück, um denen Dank zu sagen, die ihn bis dahin begleitet hätten, nämlich seine Familie.

Nach der Vesper ging es nach Aberzhausen. Die Kinder dort hatten es sich nicht nehmen lassen, einen Fahrradkorso zu organisieren. Alfons Dollinger und Kirchenpfleger Karl Meyer sprachen vor dem Feuerwehrstadl Grußworte. Jana Maurer, Lena Brems und Benjamin Gegg rezitierten ein Begrüßungsgedicht, ehe eine Gruppe Aberzhausener mit Sinnsprüchen auf die kommenden Pastoralaufgaben des Neupriesters aufmerksam machten.

Das Nachtgebet in der Kirche Sankt Martin gestaltete die Laibstädter Schola. Das Primizgewand Alberters weihte Pfarrer Göttle.

Tags drauf feierten bei frühingshaftem Wetter die Mitglieder der Pfarrei Laibstadt mit zahlreichen auswärtigen Gläubigen den Primizgottesdienst von Michael Alberter in Aberzhausen. In einem langen Zug holten Geistliche, Ordensleute und Ministranten den Primizianten vom Elternhaus ab. Die Erstkommunionkinder sprachen zu Beginn ein Gedicht, ehe die Primizkerze gesegnet wurde. Traditionell erhielt Alberter durch seine Eltern eine Segnung. Danach ging es mit der Stadtkapelle Heideck und allen Vereinen der Gemeinde mit Fahnen auf die Primizwiese.

Eine wesentliche Stellung im ersten von einem Neupriester zelebrierten Gottesdienst nimmt die Primizpredigt ein. Diese hielt mit Dekan Bernhard Oswald aus Ingolstadt ein guter Bekannter Alberters.

Die Fürbitten trugen zehn verschiedene Pfarreimitglieder vor, die je eine Gruppierung vertraten. Danach führte der Primiziant, mit Stadtpfarrer Tobias Göttle und den beiden aus Laibstadt stammenden Priester Prof. Dr. Josef Wohlmuth und Josef Schmidpeter an seiner Seite, die Handlungen und Gebete zur Eucharistiefeier aus.

Primiziant Alberter hatte sich im Anschluss an die Primiz in Aberzhausen ein Fest der Begegnung in Laibstadt gewünscht. Während des kurzen offiziellen Teils überreichten die Vertreter der Pfarrei Laibstadt, Stadtpfarrer Tobias Göttle, Aberzhausens Kirchenpfleger Karl Meyer, der Rudletzholzer Kirchenpfleger Josef Heckel, Laibstadts Kirchenpfleger Gabriel Regensburger und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Albert Struller ein Evangeliar, das sich der Primiziant gewünscht hatte. Für die KLJB schenkten Josef Spies, Peter und Johannes Baumann ein großes Bild mit dem Sinnspruch »Viel Glück und viel Segen, auf all deinen Wegen!". Professor Dr. Josef Wohlmuth, der 1964 in Laibstadt die Primiz feiern durfte, übergab Alberter eine Zusammenstellung aller Konzilstexte. Heidecks Bürgermeister Ottmar Brunner überreichte im Namen der Stadt und des Stadtrates einen Gutschein für eine komplette Gottesdienstausrüstung eines Pfarrers.

Tradition ist es, dass am Tag der Primiz vom Primizprediger die Kaplansstelle des Neupriesters bekannt gegeben wird. Dekan Bernhard Oswald konnte dazu jedoch nur sagen, dass Alberter vorerst als Kaplan in Neuendettelsau eingesetzt wird, wo er vorher bereits sein Praktikum absolviert hatte.

Einen würdigen Abschluss fanden die zwei Festtage für die Pfarrei Laibstadt mit einer vom Kirchenchor gestalteten Vesper.