Kunstweg bekommt Zuwachs

Ein Wal erinnert in Rednitzhembach an ertrunkene Flüchtlinge

9.8.2021, 11:00 Uhr
Die Mitglieder des Kunstbeirats Monika Trost, Anita Kohl, Christine Niederländer, Kulturbeauftragte Christel Vogelsang, Michael Meraner und Raphaela Aurelia Sauer (Künstlerduo „Blackfield“) und Bürgermeister Jürgen Spahl.

© Christine Voh, NN Die Mitglieder des Kunstbeirats Monika Trost, Anita Kohl, Christine Niederländer, Kulturbeauftragte Christel Vogelsang, Michael Meraner und Raphaela Aurelia Sauer (Künstlerduo „Blackfield“) und Bürgermeister Jürgen Spahl.

Die Skulptur erzählt die Geschichte von Jona und dem Wal. 21 Aluminium-Scheiben stellen die Gestalt des Wals dar. Im Inneren kauert Jona schemenhaft. Bürgermeister Jürgen Spahl bedankte sich bei der Einweihung bei dem Künstlerduo.

Der Rednitzhembacher Friedhof wurde im Jahr 2015 erster Sieger beim landesweiten Wettbewerb „Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur“. Im Juli 2019 wurde im Rahmen einer offiziellen Feierstunde der neue Kirchhof des Rednitzhembacher Friedhofes eingeweiht. Auf diesem steht das Kunstwerk, das von seinem gedanklichen Hintergrund und seiner Gestaltung eine Einheit mit dem Friedhof bildet und sich in den „Kunstweg Rednitzhembach“ einreiht.

Bei der Ausschreibung 2020 konnte der Kunstbeirat aus über 130 eingereichten Vorschlägen wählen. Das Ergebnis: Zwei Kunstwerke sollen den Kirchhof bereichern. Das erste Kunstwerk „Zugvögel“ von Andrea Legde aus Nennslingen wurde vor vier Wochen eingeweiht.

Die Kulturbeauftragte Christel Vogelsang betonte, dass es auf dem Friedhof schon einige Kunstwerke gibt. Unter anderem „Chromatiden“ (ein Kreuz), die Stele mit dem Namen „Gesichter“, Lebenswege (in der Aussegnungshalle). Für das Künstlerduo Blackfield sprach Raphaela Sauer: „Wir stehen ungern im Mittelpunkt.

Das Meer ist ein Friedhof

Der heutige Mittelpunkt ist unser Kunstwerk, der Wal. Der Wal ist das friedlichste Tier der Welt.“ Sauer erklärte den Anwesenden die Bedeutung des Kunstwerkes. In ihrer Rede betonte sie, wie viele Menschen (hier hat sie die Flüchtlinge gemeint) im Meer zu Tode kommen. „Das Meer ist ein Friedhof.“ „Der Wal soll auch ein Mahnmal sein, den Schwächeren zu helfen.“

Sie dankte Bürgermeister Jürgen Spahl, dass sie das Kunstwerk verwirklichen durften, und dem Bauhof für die Unterstützung beim Aufbau. Pfarrerin Ute Lehnes, Evangelische Kirchengemeinde, und Schwester Carmina, Katholische Kirchengemeinde, gaben dem Kunstwerk ihren Segen. Pfarrerin Ute Lehnes erzählte auch die Geschichte von Jonas.