Stadt setzt auf Verzögerungstaktik

Ein Windpark als Bremsklotz? So will Roth das ICE-Werk verhindern

Marco Frömter

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13.7.2022, 19:14 Uhr
Statt des geplanten ICE-Werks hätten wohl auch vier Windkraftanlagen Platz auf dem Areal bei Harrlach. Allein dies zu prüfen, würde viel Zeit kosten und der Bahn ihr Vorhaben möglicherweise verleiden. [unser Symbolbild zeigt einen Windpark im Landkreis Märkisch-Oderland]

© Patrick Pleul, dpa Statt des geplanten ICE-Werks hätten wohl auch vier Windkraftanlagen Platz auf dem Areal bei Harrlach. Allein dies zu prüfen, würde viel Zeit kosten und der Bahn ihr Vorhaben möglicherweise verleiden. [unser Symbolbild zeigt einen Windpark im Landkreis Märkisch-Oderland]

Bei einer außerordentlichen Bürgerversammlung versprach Roths Bürgermeister Andreas Buckreus den Harrlachern am Dienstag seine volle Unterstützung: "Wir versuchen alles, um die Fällung des wunderschönen Waldes zu verhindern!" Die Stadt könne von ihrem Planungsrecht Gebrauch machen und den Bau von bis zu vier Windrädern in dem Waldstück vorsehen – konkret auch an der Stelle, an der die ICE-Werkshallen entstehen würden.

Die Ausweisung von Flächen für Windenergie ist laut Buckreus "eine Aufgabe, die wir im Rahmen des Klimawandels sowieso früher oder später angehen müssen". Allerdings werde die Überarbeitung des Flächennutzungsplans "weit über zwei Jahre dauern".

Warum das Ganze? Die Stadt Roth wolle den Standort Harrlach für das Vorhaben der Bahn ungeeignet machen. Deshalb habe man auch eine Juristin verpflichtet – für immerhin 50.000 Euro im laufenden Haushaltsjahr.

Zudem hätten sich Verwaltung und Lokalpolitik viele Gedanken gemacht, wie man der Bahn "möglichst viele Knüppel zwischen die Beine werfen" könne. Denn über das zu erwartende Echo auf das Windkraft-Vorhaben ist sich Bürgermeister Andreas Buckreus im Klaren. Er erwarte zahlreiche Einwände, die dann bearbeitet werden müssten: "Und das dauert...", so der Rathauschef.

Am 26. Juli soll der Rother Stadtrat nun über das weitere Vorgehen entscheiden.

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