Erste Weltmeisterin der Senioren-Schützinnen

20.9.2019, 17:02 Uhr
Erste Weltmeisterin der Senioren-Schützinnen

© Foto: privat

Wenn auch gerade bei den Frauen die deutschen Teilnehmerinnen in Überzahl waren, so beeinflusste dies keineswegs die internationale Atmosphäre der Wettkämpfe. Geschossen wurde nach den Regeln des Internationalen Sportschützenbundes (ISSF), das heißt selbst die Senioren (ab 45 Jahre) schießen in der Qualifikationsrunde ein 60-Schuss-Programm in Zehntelwertung. Die besten Acht ziehen in das Finale ein, bei dem die vorher erzielten Ergebnisse wieder auf null gesetzt werden.

In der Qualifikation hielt die amtierende Deutsche Meisterin Petra Schwendner ihre Aufregung gut in Grenzen und belegte mit 598,6 Ringen den ersten Rang vor Annette Köhler-Heil (596,4) und Marina Bliss (592,7), beide ebenfalls aus Deutschland. Nun stand die wohl größte Herausforderung für die Rotherin an: Das Finalschießen nach den Regeln der ISSF, bei dem zunächst alle Besten zwei mal fünf Schüsse in jeweils 250 Sekunden abgeben. Danach geht es mit jeweils zwei Einzelschüssen in 50 Sekunden und im K.o.-System weiter, das heißt im weiteren Verlauf muss immer der schlechteste Schütze den Stand verlassen.

In diesem Modus messen sich im nationalen Bereich nur die Jüngeren, sodass er für die meisten Finalistinnen ein Novum war. Entsprechend hoch war bei allen die Nervosität. "Bei den ersten Schüssen habe ich so gezittert", so Petra Schwendner später, "erst in der zweiten Hälfte des Finales bin ich ruhiger geworden und habe meinen gewohnten Ablauf wiedergefunden".

Bis zur Vergabe des fünften Platzes lag sie auf Rang drei, arbeitete sich dann aber auf einen Gleichstand mit Rang zwei vor und verteidigte ab den Medaillenrängen, unterstützt von den rhythmisch nach "We Will Rock You" klatschenden Zuschauern, mit sehr guten Zehnerschüssen erfolgreich den ersten Platz. Petra Schwendner gewann das WM-Finale Seniorinnen 2 freihändig mit 237,5 Ringen vor der Slowenin Vesna Mele (231,0) und Annette Köhler-Heil (211,2).

Ihre Konkurrentinnen, "Cheftrainerin" Tochter Theresa mit Papa, die Fans von der Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft München und viele Zuschauer sowie Offizielle gratulierten der Schützin herzlich zu dem hervorragend ausgeschossenen Finale und zum hart erkämpften Weltmeistertitel.

Den emotionalsten Moment jedoch beschied ihr die Siegerehrung mit dem Abspielen der Nationalhymne. "Das ist ein unvergesslicher Moment, auch wenn es von meiner Siegerehrung kein vernünftiges Foto geben wird, weil ich während der Hymne ständig mit den Tränen gekämpft habe", meinte schmunzelnd die glückliche Siegerin der kleinen, aber feinen 1. Senioren-Weltmeisterschaft in Suhl.

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