Erweiterung der Kreisklinik in Roth: Alle Ampeln auf "Grün"

24.7.2019, 17:15 Uhr
Erweiterung der Kreisklinik in Roth: Alle Ampeln auf

© Foto: Guntram Rudolph

Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie die Regierung von Mittelfranken haben für den ersten Bauabschnitt – einem Neubau westlich der jetzigen Klinik – alle Ampeln auf "Grün" gestellt. Dieser Neubau wird nach ersten Prognosen 55,8 Millionen Euro kosten. 35,3 Millionen Euro wird der Freistaat zuschießen. Die restlichen 20,5 Millionen müssen der Landkreis (19,5 Millionen) und die Klinik (1 Million) selbst stemmen.

120 Millionen sind veranschlagt

Platz ist in dem Neubau unter anderem für die Operationssäle, die Intensivmedizin, die Gynäkologie, die Endoskopie, eine Tagesklinik, für die neue Küche und das Labor. Bis Herbst 2022 soll der Neubau bezugsfertig sein. Während an Bauabschnitt I gebaut wird, wird Bauabschnitt II geplant. Der jetzige Funktionstrakt wird dann generalsaniert. In ihm sollen unter anderem die Notaufnahme, die Radiologie und ein Herzkathederlabor eine endgültige Heimat finden. Weitere Bauabschnitte, die den Bettentrakt und den möglichen Neubau einer Tagesklinik betreffen, folgen möglichst ohne Pause.


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Bis zum Ende aller Bauarbeiten werden wohl rund 120 Millionen Euro fließen – das Projekt ist damit das mit Abstand teuerste in der knapp 50-jährigen Geschichte des Landkreises Roth. Die vorbereitenden Arbeiten haben in diesen Tagen schon begonnen. In den nächsten Monaten entsteht rund um die Klinik eine Baustraße, die später einmal zur Feuerwehr-Zufahrt ausgebaut wird.

Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp sprach in der Sommersitzung des Kreistags von einer "interessanten Baumaßnahme. Für uns ist das eine tolle Sache." In der Theorie müsste die Kreisklinik als Kommunalunternehmen die Kosten, die nicht über Förderungen abgedeckt sind, eigentlich alleine finanzieren. So wie sie das zuletzt beim Bau des Gesundheitszentrums II gemacht hat. Doch in der Kommunalpolitik die Befürchtung ist groß, dass man dem Krankenhaus damit einen so schweren finanziellen Rucksack aufladen würde, dass ein wirtschaftlicher Betrieb auf Jahrzehnte hinaus nicht mehr möglich wäre.

Vorgehen ist umstritten

Deshalb steigt anstelle der Klinik der Landkreis Roth in die Bütt. Bei den Fraktionen im Kreistag (CSU, SPD, FW, Grüne, FDP) ist dieses Vorgehen unumstritten. Zu wichtig ist den Politikern eine wohnortnahe Versorgung der Patienten.

Die Kreisklinik Roth fällt mit ihren 270 Betten, wie berichtet, allerdings auch so nicht unter die mittleren und kleineren Häuser, die man laut einer neuen Studie besser schließen sollte. Diesen Strukturwandel hat der Landkreis Roth schon in den 1980-er und 1990-er-Jahren mit der Schließung der kleinen Krankenhäuser in Hilpoltstein, Greding und Abenberg vollzogen.

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