Eysölden: Nachhaltigkeit wird groß geschrieben bei "Do it yourself"

16.12.2018, 15:50 Uhr
Eysölden: Nachhaltigkeit wird groß geschrieben bei

© Foto: Jürgen Leykamm

Doch dieses Mal wissen die Verantwortlichen die Baumholer gut zu verteilen. Während die einen die gewohnte Strecke fahren, dürfen die anderen eine neue Route nehmen und an deren Ziel Äxte und Sägen an die Stämme ansetzen.

Mal schickt der Hilpoltsteiner Chef der Naturschützer, Frank Lehner, die Teilnehmer den einen und dann den anderen Ast der Weggabelung entlang. Im Alternativbereich geht es dabei recht eng zu. Hinfahren, Baum holen und wegfahren ist hier nicht angesagt. Im Konvoi parken hier die Autos. Der Fahrer des ersten bestimmt hier, wann es wieder weitergeht.

Eile kein Thema

Aber so richtig eilig hat es hier ohnehin keiner. Bei der Aktion sehen sich alte Bekannte wieder, tauschen sich aus und verraten einander auch mal, wo die besten Stellen für die Gehölzentnahme sind. Oder man lässt sich auf das Gespür des eigenen Vierbeiners. Auch Diana und Christoph Lorenz aus dem nahe des Rothsees gelegenen Heubühl haben ihren Hund mitgebracht. Lili freut sich über den Waldspaziergang, während Herrchen und Frauchen sich einen Weihnachtsbaum aussuchen.

Sie sind das erste Mal dabei. Mit klarem Motiv: "Wir haben einen Ökobaum gesucht!", sagen die beiden. Und auch gefunden.

Persönliche Premiere

Ebenso persönliche Premiere feiert Familie Jasper aus Offenbau. Vater Stefan bekommt dabei große Unterstützung von seinen Söhnen Jonathan, Konstantin und Frederik, die zusammen 15 Jahre zählen. Der gemeinsam geschlagene Baum "kommt auf die Terrasse, das Wohnzimmer brauchen wir als Platz für die Geschenke", schraubt Mutter Claudia diesbezügliche Erwartungen zurück. Nach dem Baumsägen genießen es die Jungs, eine kleine Eisfläche zu zertrümmern und sie in eine Pfütze zu verwandeln.

Ebenso das erste Mal dabei ist die Hilpoltsteinerin Karin Brandl, die beruflich in der Holzbranche zuhause ist. Und als deren Vertreterin Wert auf Nachhaltigkeit legt, die bei dieser Aktion groß geschrieben wird. Deswegen nimmt sie auch gleich zwei Bäume mit – einen fürs Wohnzimmer, den anderen für die Werkstatt.

Ein echter Stammgast indessen ist der Herrnsberger Bernhard Mödl. Mit seinem zehnjährigen Sohn Johannes findet er sofort nach dem Aussteigen aus dem Auto den richtigen Baum, doch dann zweifeln die beiden. Sie drehen eine große Runde – und finden dann doch zum Anfangsobjekt der Begierde zurück. Zum Glück steht er noch. Was die beiden schnell ändern. Nun bleibt zu hoffen, dass das Exemplar auch "den Ansprüchen der Mama genügt", sagt der Vater verschmitzt. "Aber wir basteln ihn schon zurecht."

Hier zugange ist hingegen die junge Mutter der gerade einmal drei Monate alten Sophie-Marie aus Heideck, Rebekka Köstler. Ihren Goldschatz in der Bauchtrage nah bei sich, sägt sie mit dessen Oma Roswitha zwei Bäume, die kurz darauf auf dem Autohänger landen. Aus Alfershausen ist Heinz Betz mit seinem Traktor herbeigefahren, gemeinsam mit seiner zehnjährigen Enkelin Juliana, die sich für ihr eigenes Zimmer ein Bäumchen sägt.

Keinen weiten Weg haben Nadine und Fritz Lettenmayer aus Stauf hinter sich. Sie machen mit ihren Kindern Janoah (7), Matteo (5) und Nathaniel (2) einen Großeinkauf: Eine Weißtanne für die Familie, dazu noch je einen Katzen- und einen Hühnerbaum und ein Kieferchen für den Jüngsten.

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