Gemeindetreff St. Thomas soll verkauft werden

29.6.2020, 14:58 Uhr
Gemeindetreff St. Thomas soll verkauft werden

© Foto: Dieter Bubenberger

Der markante Rundbau aus dem Jahr 2000 am Ortsausgang in Richtung Pyras dient seit 20 Jahren als zweiter Gemeindesaal und als Proberaum für die Musikschule Eysölden des Gemeindevereins.

Durch die behindertengerechte Gestaltung mit barrierefreiem Zugang durch zwei geräumige Türen und Toiletten sollte der Gemeindetreff ein kleines diakonisches Zentrum für Menschen mit entsprechendem Hilfsbedarf sein. Doch es kam anders: Zwischenzeitlich ist keiner der aktuellen Bewohner mehr körperbehindert und auch der Gemeindetreff wird nur noch einmal im Monat von "Diakoneo Offene Hilfen Roth-Schwabach" und dem "Teilhabedienst Hilpoltstein" der Rummelsberger (Auhof) als Ort für einen Freizeittreff für Menschen mit Behinderung genutzt.

Nachdem Pfarrer Thomas Lorenz mit seiner Familie im Herbst 2018 die Kirchengemeinde verlassen hatte, war klar, dass vor der Neubesetzung der Pfarrstelle eine umfassende Sanierung des Pfarrhauses notwendig werden würde, denn die letzte Generalsanierung war Anfang der 1970er Jahre. Genau an diesem Punkt setzte die Landeskirche an.

 

Lebhaftes Echo

 

Entsprechende zusätzliche Zuschüsse für die Sanierung über das normale Maß von 200 000 Euro hinaus sollen nur fließen, wenn die Kirchengemeinde die aus Sicht der Landeskirche überzähligen Räumlichkeiten veräußert. Mit einem "Immobilienabend" im Mai 2019 machte der im November 2018 neu gewählte Kirchenvorstand auf die aktuelle Konstellation und die damit verbundenen Probleme aufmerksam und erreichte ein lebhaftes Echo in der Kirchengemeinde.

Irmgard Kreichauf nahm den Abend zum Anlass, und setzte sich seither für eine Wiederbelebung des Gemeindetreffs ein. Ein "Seniorennest" als Tagespflege für ältere Menschen, betrieben von einem sozialen Träger, sollte für eine bessere Nutzung sorgen. Von Herbst 2019 bis ins Frühjahr bemühte sie sich im Gespräch mit verschiedenen Trägern vom Diakonischen Werk bis zur Arbeiterwohlfahrt um einen zukunftsfähige Lösung. Nach einem Aufruf im Gemeindebrief gründete sich schließlich ein Arbeitskreis, der als Förderkreis den Weiterbetrieb des Gemeindetreffs begleiten sollte. Bei potenziellen Trägern ergab sich aber letztlich kein Interesse für eine Nutzung der Räume. "Zu klein" für eine Tagespflege mit mindestens 20 Personen oder "nicht geeignet" sei der Rundbau und ohne Nutzung einer der angrenzenden Wohnungen sei ein Betrieb nicht möglich. Durch die Corona-Krise kamen weitere Aktionen des Arbeitskreises schließlich zum Erliegen.

Ende Mai trafen sich der Arbeitskreis und einzelne Kirchenvorstände mit Pfarrer Oliver Schmidt und zogen Bilanz. Die Mitglieder des Arbeitskreises schilderten ihr Ziel, dass durch Gründung eines Fördervereins wenigstens die laufenden Kosten für den Betrieb des Gemeindetreffs erwirtschaftet werden sollten, damit der Gemeindetreff Eigentum der Kirchengemeinde Eysölden bleiben sollte. Auf Grund der Forderung der Landeskirche nach Veräußerung zu einem marktfähigen Preis konnte hier aber kein Konsens gefunden werden, weshalb der Arbeitskreis auf eine Verlängerung des Verkaufsstopps bis Juli verzichtete.

Mit einem Beschluss zum Verkauf leitete der Kirchenvorstand Mitte Juni schließlich die weiteren Schritte in die Wege. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich ein Liebhaber für den "Rundbau" findet.

Nur am Rande: Auch im Thalmässinger Gemeindezentrum geplante Umbaumaßnahmen zu einem zentralen Pfarrbüro kamen aus finanziellen Gründen zum Erliegen. Ebenso wied die geplante Modernisierung des Saales in St. Gotthard, erklärte Pfarrer Rudolf Hackner.

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