Georgensgmünd: Kultur und Natur vereint

19.9.2020, 15:22 Uhr
Georgensgmünd: Kultur und Natur vereint

© Foto: Robert Schmitt

Einen großen Teil der Bandbreite des gemeindlichen Aufgabenspektrums hat der Bau- und Wirtschaftsausschuss Georgensgmünd während einer kleinen Rundreise erlebt: Der Friedhof in Mäbenberg, die Neuordnung der Entwässerung in Rittersbach und der Kindergarten Am Berg standen auf dem Tourenplan.

"Das ist ein Ort, den es so noch nirgendwo auf Friedhöfen in der Region gibt. Es ist wunderbar, wie sich Kultur und Natur hier vereinen." Mit diesen Worten lobte die Gmünder Bildhauerin Verena Reimann Mut und Innovationsfreude der Gemeinde für den Friedhof in Mäbenberg.

Schmale Rasenfläche

Am Westende des ursprünglichen Gräberfelds ist entlang des Waldes eine langgestreckte Fläche für Urnenbestattungen entstanden, die den Blick ins Tal und auf den Atlasweiher frei gibt. Vom Zugang zieht sich ein Weg Richtung Westen, der von zwei schmalen Rasenflächen flankiert wird. Dort ist Platz für etwa 100 Urnen. Kosten für die Gestaltung: 50 000 Euro, 15 000 davon für den künstlerischen Ansatz.

Die Mitglieder des Ausschusses waren begeistert vom Gesamtkonzept Reimanns. Sie hat am Weg mehrere Skulpturen platziert. Drei Köpfe mit unterschiedlicher Gemütslage: verstört, nach innen gekehrt und gesprächsbereit auf Augenhöhe zu den Bänken gegenüber. "Stationen der Trauer" könnte man darin sehen.

Ferner sind da Stelen, in denen mehrere kleine Steinquader übereinander Platz haben. Darauf werden Namen und Lebensdaten der Bestatteten zu sehen sein. Fünf sind bereits beschriftet. Die Lage jeder einzelnen Urne ist ausschließlich der Gemeinde bekannt. Um den Angehörigen dennoch zu ermöglichen, Blumen zu hinterlassen, will Reimann noch Steinschalen gestalten.

Eine weitere Anregung kam von Christian Bimüller. Für den Architekten sollte der Zaun um die Bestattungsfläche überdacht sein.

Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro 

In Rittersbach erwartete die Ausschussmitglieder Ingenieur Franz Fiegl. Er erläuterte den Baufortschritt: "Wir werden pünktlich im Mai 2021 fertig und bleiben im Kostenrahmen", erklärte er. Auf der Wiese östlich des Gmünder Ortsteils entsteht für 2,9 Millionen Euro ein Pumpwerk mit Druckleitung sowie ein Regenüberlauf- und ein Regenrückhaltebecken. Nach Auflassung der Rittersbacher Kläranlage wird mittels dieser Anlagen das Abwasser aus Mäbenberg und Rittersbach zur Kläranlage in Georgensgmünd geführt.

Im Kindergarten Am Berg rechts der Staatsstraße aus Richtung Rittersbach hat die Diakonie den Altbau generalsaniert und erweitert. Als Gesamtkosten sind dafür 2,5 Millionen Euro veranschlagt.

Nach der Inbetriebnahme werden dort – einschließlich des Neubaus von 2016 – sechs Kindergarten- und vier Krippengruppen bestehen. "Die größte Kindertagesstätte im Landkreis", so Bürgermeister Ben Schwarz. Architekt Fritz Hochreuther erläuterte die letzten Arbeiten und führte den Ausschuss durch die Räumlichkeiten, in denen auch die erst kürzlich gelieferte Möblierung begutachtet werden konnte.

"Wir sind in Sachen Bedarfsdeckung in den einzelnen Altersgruppen spitze", erklärte Ben Schwarz mit Blick auf die Kinderbetreuung in Georgensgmünd. Man dürfe sich darauf aber nicht ausruhen. Auch wegen neuer Baugebiete "sind weitere Plätze nötig", so Schwarz.

Keine Kommentare