Gespanntes Seil: ICE-Attentat hatte wohl keinen IS-Bezug

4.11.2018, 14:37 Uhr
Nachdem Unbekannte bei Allersberg ein Seil über die ICE-Trasse gespannt hatten, suchten Polizisten Strecke zwischen Nürnberg und München ab.

© Daniel Karmann/dpa Nachdem Unbekannte bei Allersberg ein Seil über die ICE-Trasse gespannt hatten, suchten Polizisten Strecke zwischen Nürnberg und München ab.

Am 7. Oktober fuhr bei Allersberg im Landkreis Roth ein ICE gegen ein über die Strecke gespanntes Stahlseil. Bei der Kollision war die Frontscheibe des Triebzuges beschädigt worden. Am Tatort war ein Drohschreiben in arabischer Sprache entdeckt worden. "Wir nehmen das Drohschreiben ernst.", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) München der Welt am Sonntag.

Beim LKA sei kürzlich eine Besondere Aufbauorganisation "Trasse" eingerichtet worden, in der 50 Ermittler an der Aufklärung des Falls arbeiten, hieß es. An der Ermittlungsgruppe sei auch das Bundeskriminalamt beteiligt, das derzeit eine Analyse und Bewertung der Attacke vornimmt. Wie die Zeitung weiter berichtet, war das Seil Ermittlern zufolge zu dünn, um den Zug entgleisen zu lassen. Das LKA bewertete den Vorfall nicht als Anschlag, sondern als gefährlichen Eingriff in den Zugverkehr.

Die Ermittler halten es laut Deutscher Presseagentur für sehr unwahrscheinlich, dass das Stahlseil auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München von Sympathisanten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gespannt worden ist. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Sicherheitskreisen.

Dieser Artikel wurde am Sonntag, 4. November 2018, um 14.36 aktualisiert.


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