Glücksbringer im Interview: Der Alltag des Schornsteinfegers

24.9.2020, 06:03 Uhr
Glücksbringer im Interview: Der Alltag des Schornsteinfegers

© Foto: privat

Herr Albert, was wollten Sie als Kind werden?

Stefan Albert: Zumindest nicht Schornsteinfeger! (lacht) Nein, Quatsch, aber einen bestimmten Wunsch hatte ich nicht.

Stehen Sie morgens gerne auf?

Stefan Albert: Nein. Ich war früher um 7 Uhr beim ersten Kunden, das habe ich jetzt umgestellt. Jetzt geht es erst um 8 Uhr los.

Wie kann man sich denn Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Stefan Albert: Ich verlasse das Haus gegen 7.30 Uhr und bin um 8 Uhr beim ersten Kunden. Bis 13 Uhr bin ich dann im Bezirk und anschließend zuhause beim Mittagessen. Dann stehen wieder Termine oder Büroarbeit an. Meine Frau arbeitet im Büro mit, deshalb haben wir abends mehr Zeit füreinander.

Wie reagieren Menschen auf Ihren Beruf?

Stefan Albert: Meistens reagieren alle sehr positiv, auch, weil er eben doch etwas ausgefallener ist.

Was würden Sie Menschen raten, die sich für den Beruf interessieren?

Stefan Albert: Man muss auf jeden Fall technisches Interesse haben. Wohin der Trend in dem Beruf geht, ist schwer zu sagen. Alles entwickelt sich enorm schnell weiter. Bis 1973 hat man wirklich nur geleert und den Dreck entfernt, dann kam langsam immer mehr der Energiegedanke auf. Mittlerweile geht es viel um Haus- und Energietechnik. Die Berufschancen sind auf jeden Fall gut.


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Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am meisten?

Stefan Albert: Der Kontakt mit vielen Menschen und dass ständig etwas Neues kommt. Zusammen mit den Kunden Ideen zu entwickeln und umzusetzen, Tipps zu geben und Lösungen zu finden, das macht Spaß.

Gibt es auch etwas, was Sie an ihrer Arbeit nervt?

Stefan Albert: Das Desinteresse mancher Leute. Wenn man sich Mühe gibt, Dinge erklärt – und beim nächsten Mal kommt man wieder, und es hat sich nichts getan. Oder wenn ausgemachte Termine einfach nicht eingehalten werden – ohne abzusagen.

Haben immer noch Menschen die Vorstellung, Sie würden Glück bringen?

Stefan Albert: Ja, das gibt es schon noch. Manche sagen dann: "Ah, der Schornsteinfeger, da habe ich heute Glück!" Manche wollen sogar am Knopf meiner Arbeitskleidung drehen.


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