"Greding ist bunt" wehrt sich gegen Landesparteitag der AfD

11.11.2020, 20:00 Uhr
Schon seit einigen Jahren hält die AfD verschiedene Treffen und Parteitage in Greding ab. Eine Bürgerbewegung wehrt sich mit Plakaten dagegen. 

© Jürgen Leykamm Schon seit einigen Jahren hält die AfD verschiedene Treffen und Parteitage in Greding ab. Eine Bürgerbewegung wehrt sich mit Plakaten dagegen. 

Das Bündnis "Greding ist bunt" hat sich in der Sache schon vor einigen Tagen an Vertreter des Landes, des Landkreises und an Gredings Bürgermeister Manfred Preischl gewandt. Doch dieser sagt, für die Genehmigung dieser Veranstaltung sei nicht die Stadt Greding zuständig, sondern das Landratsamt, das auch dafür Sorge zu tragen habe, ob denn die Auflagen auch wirklich eingehalten werden.

Und auch dem Betreiber des Hippodroms kann er die Veranstaltung nicht verwehren. Dafür gebe es keine rechtliche Handhabe. "Ich kann nichts tun." Seine persönliche Meinung dazu möchte er aber auch nicht kundtun. "Was ich persönlich dazu denke, das weiß ich."

Den Vertretern des Bündnisses sei bewusst, dass wichtige parteipolitische Abstimmungen und Nominierungen von den Lockdown-Light-Maßnahmen teilweise ausgenommen seien.

Aber es gehe nicht um die SPD, die Grünen, die FDP, die Freien Wähler oder die CSU, die noch im Oktober teilweise Parteitage abgehalten hätten, sondern "um die AfD, die bekannterweise Covid-19 leugnet".

Selbst der AfD-Stimmkreisabgeordnete aus dem Landkreis Roth, Ferdinand Mang, postet auf Facebook regelmäßig über Anti-Corona-Kundgebungen, an denen er aktiv teilnimmt, oder verbreitet Statements von Verschwörungstheoretikern.

"Superspreader-Event"

Aufgrund dieser Tatsache sei davon auszugehen, dass sich die Teilnehmer nicht an die Bestimmungen halten werden, so die Mutmaßung von "Greding ist bunt". Der Parteitag, bei dem bis zu 750 Gäste erwartet werden, könnte zum "Superspreader-Event" werden, meinen nicht nur die Vertreter von "Greding ist bunt".

Auch die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze benutzte diesen Ausdruck bei einem Beitrag im Bayerischen Rundfunk und distanzierte sich ebenso wie die anderen Parteien von dem Festhalten der AfD an der Durchführung des Parteitags.

Eine Sprecherin des Gredinger Bündnisses weist darauf hin, dass der Termin noch nicht einmal im Kalender der AfD Bayern stehe, obwohl er bereits seit September bekannt sei, wie auf einschlägigen Websites zu verfolgen sei.

Auch gebe die Tagesordnung des Parteitags keinen Anhalt dafür, dass dieser unbedingt jetzt durchgeführt werden müsse. Zumindest nimmt dort die anstehende Bundestagswahl 2021 keinen Raum ein. Interessant allerdings Punkt 7: "Beratung und Beschluss über das Veranstaltungsprozedere ( u.a. über die Nichtöffentlichkeit des Landesparteitags)".

Die Sprecherin des Bündnisses, die nicht namentlich genannt werden möchte – aus Angst vor Anfeindungen –, kündigt bereits an, dass es eine coronakonforme Gegendemo werden gebe, sollte der Parteitag doch am 21. November im Hippodrom stattfinden.

Andere mit ins Boot holen

Außerdem "wollen wir alle Bündnisse gegen rechts aus dem Landkreis mit ins Boot holen". Ein Malwettbewerb zum Thema "Friedliches Miteinander" soll angeleiert werden. Die besten Bilder sollen dann in Greding ausgestellt werden.

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