Gredl-Radweg: Eine neue Idee für eine Rother Institution

11.7.2020, 06:08 Uhr
Gredl-Radweg: Eine neue Idee für eine Rother Institution

Schon vor acht Jahren hatte der Stadtrat beschlossen, den von den Rothern geliebten Verbindungsweg zu erhalten. Doch dem Wunsch folgten erste Kostenschätzungen von 2,8 Millionen Euro, weil dafür halt auch die Bahnbrücken für viel Geld auf Vordermann gebracht werden müssen. Vor einiger Zeit musste der Weg wegen Baufälligkeit sogar gesperrt werden, und die Summe für die Sanierung ist inzwischen weiter geklettert: 4,2 Millionen Euro würde es nun kosten, die Brücken zu sanieren und den Weg wieder tauglich für Radler und Fußgänger zu machen.

Barrierefrei wäre er damit allerdings immer noch nicht. Dazu kommt, dass die Zukunft der Gredl- und/oder S-Bahn nach Hilpoltstein noch nicht klar ist und dass die in Aussicht gestellten Zuschüsse für die Sanierung inzwischen von 60 auf 55 Prozent der Kosten geschrumpft sind. Andererseits bedeutet der Gredl-Radweg – trotz der Nähe von zwei weiteren Fußwegen über das Rednitztal – eine "Institution" für die Rotherinnen und Rother. Das zumindest hat Stadtbaumeister Wolfgang Baier nach eigener Aussage bereits mehrfach zu hören bekommen. Also wollte man den Weg für 80.000 Euro zumindest notdürftig reparieren, wurde im Januar beschlossen.

Verbindung zum Bahnhof

Für Baier aber war die vertrackte Situation anscheinend Anlass zum Nachdenken. Das Ergebnis: Ein neuer Vorschlag. Zwar schlug Baier dem Stadtplanungsausschuss weiterhin das notdürftige Reparieren des Brückenbelags vor, aber auf die aufwendigen Sanierungsarbeiten an den Brücken solle verzichtet werden. Stattdessen könnte vielleicht eine neue – oder besser andere – Trasse die Verbindung von der Altstadt zum Bahnhof bilden?

Von der Münchner Straße kommend könnte die Gredl-Bahn mit kleiner Brücke und Rampe gequert werden und danach der Weg südlich des Friedhofs über den Mühlkanal (ebenfalls mit kleiner Brücke) in den Rednitzgrund führen. Dort würde der neue Geh- und Radweg an die Stieberparkbrücke angebunden werden. Länge: 565 Meter. Einschränkend nannte Baier, dass dafür die zwei kleinen Brücken gebaut werden müssten, die Kosten also auch bei rund 2,5 Millionen Euro liegen.

Schon als Jugendlicher sei er diesen Weg gegangen, stimmte Hans Raithel der neuen Idee gern zu, ließ sich aber versichern, dass der Anschluss an die Stieberparkbrücke fahrradtechnisch machbar sei. Jochen Gürtler (CSU) dagegen würde sich schon wünschen, dass der bestehende Gredlradweg repariert werde. "Die Reparatur des Brückenbelags können wir jederzeit beauftragen", versicherte ihm Baier. Und mit der neuen Planung werde es sowieso noch bis zum Jahr 2021 dauern.

"Gute Alternative"

"Eine gute Alternative" nannte Sonja Möller (FW) die Idee, als "tolle Lösung" bezeichnete auch Franziska Haider (SPD) den Plan, erinnerte aber daran, auch auf die Rollstuhl- und Kinderwagengerechtigkeit zu achten. Für Richard Radle (Die Grünen) aber käme die neue Trasse "nicht in Frage". Erstens seien ganz in der Nähe die Stiebertalquerung und der Westring samt Fußweg, zweitens sei es für den neuen Weg wieder nötig, das Schutzgebiet zu queren.

Doch mit dem Empfehlungsvorschlag an den Gesamtstadtrat erinnerte Bürgermeister Ralph Edelhäußer an den kleinsten gemeinsamen Nenner: Zunächst könne ein Teilstück mit nur einer Brücke (über den Mühlbach) geplant werden. Auf das Überqueren der Gredlbahn werde noch verzichtet. Und: Die Reparatur des Brückenbelags wird durchgeführt. Damit waren alle elf Ausschussmitglieder einverstanden.

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