Projektausschuss tagte

Größtes Projekt der Ortsgeschichte: So geht`s mit Thalmässings Sportzentrum weiter

21.9.2021, 11:05 Uhr
So soll die Eingangsseite des neuen Sportzentrums in Thalmässing einmal aussehen.

© Grafik: Gömmel Wieland, NN So soll die Eingangsseite des neuen Sportzentrums in Thalmässing einmal aussehen.

„Das ist das bisher größte Bauvorhaben unserer Marktgemeinde“, machte Bürgermeister Georg Küttinger dabei zu Beginn noch einmal die Dimensionen des Vorhabens deutlich, dessen Herzstück eine Zweieinhalbfach-Turnhalle bildet. Das jetzige Treffen sei als eine Art Auftaktveranstaltung für die heiße Planungsphase zu verstehen.

Die eigentliche Baugenehmigung „ist schon Oktober 2020 erteilt worden“, erläuterte der Architekt Tobias Wieland, Geschäftsführer der planenden „Gömmel Wieland Architekten GmbH“ aus Wendelstein. Mit dem Frühlingserwachen 2022 gehe es dann richtig los, der Innenausbau wird laut den Worten des Experten zur Jahresmitte 2023 starten: „Die Inbetriebnahme ist für das letzte Quartal 2024 angedacht“.

Für heuer stünden noch vorbereitende Maßnahmen an. Und es gelte einige planerische Weichen zu stellen. Um über sie zu beschließen, stimmten bei dem Treffen sowohl der „Projektausschuss Schul- und Sportzentrum“ (wie er vollständig heißt) als auch die Bauherrengemeinschaft ab – und das jeweils einmütig. So beschlossen beide Gremien einträchtig, die europaweite Ausschreibung in einem offenen Verfahren über die Bühne gehen zu lassen.

Für ein solches hatte auch Wieland plädiert, die nicht offene Version koste schlicht zu viel Zeit. Geprüft müsse ja ohnehin in jedem Fall werden – nur eben zu verschiedenen Zeitpunkten.

Vergaben an regionale Firmen

Ebenso einig war man sich darüber, einen rechtlichen Spielraum auszunutzen, der in einer Größenordnung von 20 Prozent des Gesamtwertes ein nationales Ausschreiben ermöglicht. So ergebe sich die Option, zum Beispiel die Haustechnik an eine Firma aus der Region zu vergeben. Das sei auch „zwingend notwendig“, so Wieland.

Im Topf mit der Chance auf regionaler Verortung der Betriebe landen jene Firmen, die sich auf die Installation von Innentüren, Fensterbänken, Schließanlagen und Baureinigung verstehen. Bereits zum jetzigen Termin musste zudem darüber entschieden werden, welche Sportgeräte angeschafft werden sollen. Zumindest, falls diese die Verwendung von Bodenhülsen für Pfosten bedingen. Auch die Aussparungen für Volleyballnetze galt es zu berücksichtigen – was etwa internationale Turniere hier ermöglicht.

Ein entsprechendes Konzept sei bereits mit der Schule und dem TV Thalmässing abgestimmt. Die Festlegung sei nötig, da davon die statische Bewertung und die Baumeisterausschreibungen abhingen. „Wir werden hier wahrscheinlich eine Punktlandung hinlegen“, deutete der Planer an, dass die Spielräume ausgereizt wurden: „Es gab bereits schon acht Planungsstände!“

Catering statt Küche

Ebenso einstimmig votierten beide Gremien für den Küchenplan, der auf den Einsatz für Kombi-Dämpfer setzt. Da hier Catering vorgesehen ist, wird bewusst auf eine Kochküche verzichtet. Eine solche hätte „noch viel größere Vorgaben in Sachen Brandschutz und Lüftungstechnik mit sich gebracht“ begründete Fachplaner Ralph Müller. Außerdem sei die Mensa ja auf die Verpflegung von 250 Kindern ausgelegt.

Auf Zustimmung stieß das Vorhaben, Handläufe nur im Haupttreppenhaus beidseitig anzubringen, ansonsten aber nur an einer Seite. Das sei ein Kompromiss, den man eingehen könne, erklärte dazu auch Bürgermeister Küttinger als verletzungsbedingt Betroffener, dem damit einige Aufgänge verwehrt bleiben würden, stünde das Gebäude schon.

Für Diskussionsbedarf sorgte die Frage, welcher Bodenbelag in welchen Raumteilen verlegt werden solle. Man fasste zwar einen Grundsatzbeschluss, war sich über die Details aber noch nicht ganz einig. „Dann kommen wir halt wieder“, sah dies Wieland ganz entspannt.

Auf gute Resonanz stieß seine Anregung zu einem Türoberlicht (mit Milchglas) bei den Umkleideräumen. „Das sorgt tagsüber für einen tollen Effekt, der sich sonst nur recht teuer erreichen lässt“, argumentierte der Planer, der sich aber trotzdem eine Gegenstimme einhandelte.

Bühnentechnik und Regie

Knifflig wurde es im Bezug auf die Anordnung der Bühnentechnik und des Regieraums – denn Theater soll hier auch einmal gespielt werden. Solche Bereiche gelte es extra zu überplanen. „Hier können wir jetzt nicht zu intensiv einsteigen, sonst bauen wir 2030 immer noch nicht“, so Wieland.

Was den vereinseigenen Gastrobereich anbelangt, sei wiederum der TV selbst gefragt. Was die erdberührenden Bauteile anbetrifft, entschloss man sich für die sogenannte „weiße Wanne“: eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion. Eine Dampfsperre sei wegen des „riesigen Luftvolumens“ nicht nötig.