Günstiger "Inliner" in Unterrödel im Einsatz

8.11.2019, 05:39 Uhr
Günstiger

© Foto: Tobias Tschapka

Im Unterschied zur offenen Bauweise müssen bei der grabenlosen "Inliner"-Technik keine Straßen- oder Gehwege auf langer Strecke aufgebrochen werden.

Zwischen dem Hilpoltsteiner Ortsteil und der Fuchsmühle wird ein Asbest-Zement-Rohr aus den 60er Jahren saniert und dazu in zwei Abschnitte aufgeteilt. Der Zustand der 240 und 100 Meter langen Teile wird zunächst mittels Kamera-Befahrung ermittelt, dann werden sie mit Spezialwerkzeug gereinigt und anschließend der Inliner, ein harzgetränkter Glasfaserschlauch, eingezogen.

Der Schlauch wird mit Luftdruck aufgeblasen und dann mittels einer aus acht UV-Lampen bestehenden Lichterkette bestrahlt, damit der Schlauch aushärtet und das Rohr damit wieder dicht wird. Durchgeführt wird dieses neue Verfahren von der Passauer Firma Pfaffinger, die Bauaufsicht liegt beim Ingenieurbüro Völker aus Weißenburg.

"Die Stadt Hilpoltstein ist eine der ersten Gemeinden Deutschlands, die diese neue umweltfreundliche, hygienische und nachhaltige Technik in Auftrag geben", so der stellvertretende Leiter des Hilpoltsteiner Bauamts, Bernhard Kößler. "Die Vorteile liegen zum einen bei der kurzen Bauzeit ohne aufwendige Grabungsarbeiten, die ohne die Inliner-Technik vermutlich dreimal so lange gedauert hätte, zum anderen können wir die Umleitung zur Fuchsmühle offenlassen", so Kößler.

Anders als in Unterrödel, wo die maroden Wasserleitungen komplett ausgetauscht werden und daher die Sperrung der Straße nötig sei, benötige die Sanierung des 350 Meter langen Rohres Richtung Fuchsmühle dank des grabenlosen Verfahrens keine Totalsperrung, sodass die bereits bestehende Umleitung nach wie vor genutzt werden kann.

Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei rund 155 000 Euro. Laut Kößler im Vergleich zu einem kompletten Rohrtausch wesentlich günstiger – "wobei die sehr strengen Regeln zum Trinkwasserschutz dennoch alle erfüllt werden", macht Kößler deutlich.

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