Gutschein-Projekt soll Handel helfen

6.4.2020, 06:00 Uhr
Gutschein-Projekt soll Handel helfen

© Foto: Stadt Roth

Das Projekt setzten sie zusammen mit der Stadtverwaltung und der Kreis-Metropole Roth e.V. quasi über Nacht um. Ab heute, Montag, 6. April, können Kunden auf der Plattform dann verschiedene Gutscheine der teilnehmenden Rother Händler kaufen.

Colin (23) und Linus (22) Banse sind in Roth aufgewachsen und vor vier Jahren studienbedingt nach Bayreuth gezogen, wo sie mittlerweile in der Innenstadt die Designagentur jung & Banse betreiben. Nachdem sie in ihrer Nachbarschaft die Auswirkungen der Krise spürten, schufen sie in einer Nacht und Nebel-Aktion eine Gutschein-Plattform für die lokalen Händler, Gastronomen und Dienstleister und konnten so für die Bayreuther Innenstadt innerhalb von neun Tagen Gutscheine im Wert von 15 000 Euro vermitteln. Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der die Brüder bereits von früheren Projekten kannte, verfolgte das über die sozialen Medien. Er zögerte nicht lange und lud die beiden gemeinsam mit dem Stadtmarketing-Beauftragten Mark Bartholl am Samstag zu einem Wochenendeinsatz ins Rathaus ein.

Clevere Idee, schnell umgesetzt

 

Nachdem Ausrichtung und Strategie festgelegt und einige Telefonate mit potentiellen Teilnehmern unter den Händlern und Gastronomen geführt wurden, setzten die Brüder das Projekt innerhalb von zwei Tagen um.

Heute, Montag, geht die Seite www.kauf-in-roth.de online. Kunden können hier mit nur wenigen Klicks ihre lokalen Lieblingsgeschäfte unterstützen und Gutscheine ab einem Wert von zehn Euro kaufen. Die Bezahlung läuft direkt und über sichere Wege wie Paypal oder per Kreditkarte.

Die Betreiber leiten die Anfragen an die Geschäfte weiter, die die Gutscheine dann persönlich innerhalb weniger Tage an die Kunden verschicken.

Damit das Projekt auch nachhaltig bei den lokalen Händlern und Gastronomen wirkt, holte Rathauschef Edelhäußer auch die Kreis-Metropole Roth e.V. mit ins Boot, die die Abwicklung der Aufträge und Betreuung zukünftig übernehmen soll. "Im Hinblick auf die Gründung einer neuen Werbegemeinschaft schaffen wir mit diesem Projekt eine tolle Basis und können den lokalen Akteuren schon jetzt in der Krise helfen", sagte der Vorstandsvorsitzende Sebastian Köppl. Besonders lobten die Beteiligten an der Aktion das große Engagement der Banse-Brüder, die das Projekt aus Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt umsetzen, ohne einen Cent dabei zu verdienen. Die Kosten für die Anschubfinanzierung übernimmt die Stadtverwaltung. Unterstützt werden sie dabei von Florian Fischer, der als Inhaber von Edeka Fischer zwar nicht direkt von der Krise betroffen ist, deshalb aber mit einer Summe von 500 Euro seinen Beitrag für das Rother Geschäftsleben leisten möchten. Dadurch kann der Service den teilnehmenden Händlern und Gastronomen kostenfrei angeboten und alle Erlöse zu einhundert Prozent weitergegeben werden. Für Kunden, die sich nicht für ein Geschäft entscheiden können, gibt es auf der Plattform auch die im November 2019 eingeführten "RothSchecks" zu erstehen, die bei über 40 Händlern und Gastronomen in Roth und den Ortsteilen eingelöst werden können. Damit auch die Einnahmen aus den Mehrzweck-Schecks in der Krisenzeit bei den Händlern ankommen, will der Verein seinen Mitgliedern aus den Einnahmen eine Liquiditätshilfe gewähren. Diese kann dann mit eingelösten Gutscheinen nach der Krise wieder ausgeglichen werden.

Gewerbetreibende, die ihr Geschäft registrieren möchten, können dies ganz einfach über das Aufnahmeformular unter www.kauf-in-roth.de erledigen. Auf der Website ist auch ein Video zu finden, das die wichtigsten Fragen beantwortet. Als Ansprechpartner steht Roths Stadtmarketing-Beauftragter und stellvertretender Vorsitzender der Kreis-Metropole Roth e.V., Mark Bartholl unter Telefon (0 91 71) 8 48-1 87 oder per E-Mail an mark.bartholl@stadt-roth.de zur Verfügung.

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