Haflinger gehen durch und ertrinken in der Schwarzach

11.1.2021, 14:57 Uhr
Nachdem Taucher der Wasserwacht die Tiere in dem trüben Wasser der Schwarzach lokalisiert hatten, wurden die Haflinger mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Hilpoltstein und der Berufsfeuerwehr Nürnberg geborgen.

© Feuerwehr Greding Nachdem Taucher der Wasserwacht die Tiere in dem trüben Wasser der Schwarzach lokalisiert hatten, wurden die Haflinger mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Hilpoltstein und der Berufsfeuerwehr Nürnberg geborgen.

Zwei Pferde, die in eine Kutsche eingespannt waren, rannten plötzlich los. Ein Mann wurde bei dem Versuch, das Gespann zu stoppen schwer verletzt; die Pferde stürzten in die angrenzende Schwarzach und ertranken.

Schwere Verletzungen im Brustbereich

Gegen 14.30 Uhr spannte ein Ehepaar (35 und 44 Jahre) auf seinem Hof im Gredinger Ortsteil Untermässing eine Kutsche mit zwei Haflinger-Hengsten ein. Der Mann erledigte noch Restarbeiten an der Kutsche, als die Pferde plötzlich und unerwartet losliefen.

Der Mann versuchte die Tiere aufzuhalten und rannte neben der Kutsche her. Hier kam er, außerhalb des Sichtfeldes seiner Ehefrau, zu Fall. Er erlitt schwere Verletzungen im Brustbereich. Ob diese durch ein Überrollen durch die Kutsche oder durch die Pferde verursacht wurden, ist nicht bekannt.

Die Pferde liefen aus dem Grundstück hinaus über eine angrenzende Wiese. Nach zirka 500 Metern verläuft hier die Schwarzach, auf die die beiden Pferde zusteuerten. Da der Fluss hier sehr tief ist, gingen die Tiere mit eingespannter Kutsche sofort unter.

Taucher im Einsatz

Bei Eintreffen der Polizei waren wegen des sehr trüben Wassers weder Pferde noch Kutsche zu sehen. Zur Bergung der Tiere und des Gefährts wurde die Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein sowie die Berufsfeuerwehr Nürnberg hinzugezogen. Taucher der Wasserwacht waren im Einsatz, um das Gespann lokalisieren zu können.

Gegen 19 Uhr war die Bergung der beiden toten Haflinger sowie der Kutsche abgeschlossen. Der 44-jährige Mann befindet sich mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in einem Krankenhaus.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, warum die Tiere losgelaufen sind, ist nach wie vor unklar. Bei dem Ehepaar handelt es sich um sehr erfahrene Pferdehalter und Kutschenfahrer.

Schwerer Einsatz für Rettungskräfte

Die Bergung der zwei verendeten Tiere und der Kutsche gestaltete sich äußerst anspruchsvoll. „Wir hatten das große Problem auch bei den Minustemperaturen, dass die Atemregel der Taucher ja vereisen. Das ist bei dieser niedrigen Wassertemperatur auch Wassertiefe war nicht allzu schlimm, weil sie schnell wieder an die Oberfläche kommen konnten, aber bei den Temperaturen ist es natürlich sehr schwierig", erklärt Fabian Habel der Einsatzleiter der Wasserwacht.

"Das ist jetzt in meiner jahrzehntelangen Feuerwehrlaufbahn der dritte Tierunfall. Aber so in der Dramatik natürlich, dass Tiere komplett umkommen, habe ich es jetzt eigentlich noch nicht gehabt. Das ist wirklich auch etwas in der Art und Weise, was sehr selten passiert", berichtet Franz-Xaver Steib, der Einsatzleiter Feuerwehr.
Auch für den Spezialisten für Großtierrettung war es ein komplexer Einsatz. „Die Taucher der Wasserwacht trennen die verstorbenen Tiere von der Kutsche und es werden Tiere und Kutsche jeweils gesichert, getrennt voneinander und auf jeweils eine Seite des Gewässers, dann auch Tiere bzw. die Kutsche mit technischem Gerät herausgezogen oder geborgen“, erklärt Franz-Peter Lössl Pressesprecher und Spezialist für Großtierrettung.

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