Brand in Büchenbach

Haus von angeblichem "Reichsbürger" in Büchenbach abgebrannt: Leiche ist identifiziert

30.9.2021, 14:04 Uhr
Völlig ausgebrannt ist die ehemalige Schmiede. Die Dachsparren und Firste wurden vorsichtshalber mit einem Bagger abgeräumt.

© Paul Götz Völlig ausgebrannt ist die ehemalige Schmiede. Die Dachsparren und Firste wurden vorsichtshalber mit einem Bagger abgeräumt.

Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken erklärte, dass die Obduktion ergeben hat, dass es sich bei dem Toten zweifelsfrei um den bisherigen Bewohner, Hans G., handelt. Als gesichert war zuvor die Erkenntnis aus den polizeilichen Untersuchungen gemeldet worden, dass kein Fremdverschulden beim Ausbruch des Feuers vorliegt.

Die Gemeinde Büchenbach, der das abgebrannte Anwesen gehört, hat am Donnerstag einen Baggerführer beauftragt, die einsturzgefährdeten Teile des Wohn- und Werkstattkomplexes, die insbesondere eine Gefahr für die Nachbargebäude darstellen, beiseite zu räumen. Die Reste der Dachsparren und die Giebel drohten herabzustürzen.

Viel übrig geblieben ist nicht von der ehemaligen Schmiede, die am Mittwoch zwangsgeräumt werden sollte. Das Feuer, das in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch offensichtlich absichtlich gelegt worden war, und die Löscharbeiten haben nur einige Mauern und einen Berg verkohltes Material übriggelassen. Auf dem Grundstück hatten sich ein Zweifamilienhaus, eine Werkstatt, eine Scheune, ein Garagenanbau und ein Nebengebäude befunden. Vom Wohnhaus war seit längerem nur das obere Stockwerk bewohnt. Dort wurde nach den Löscharbeiten auch die Leiche von Hans G. gefunden.

Problemlose Übergabe versprochen

Das Anwesen sollte am Morgen nach mehreren verstrichenen Terminen zwangsgeräumt werden. Dem Vernehmen nach hatte der 73-jährige Bewohner angekündigt, dass der Gerichtsvollzieher am Mittwoch Punkt 8 Uhr ein leeres Gebäude mit Schlüssel in der Haustür vorfinden werde. Es sah bis zum Vorabend also nach einer friedlichen Räumung aus.

Um 8 Uhr sollte der Schlüssel in der Haustür stecken.

Um 8 Uhr sollte der Schlüssel in der Haustür stecken. © Paul Götz, NN

Im Vorfeld waren mehrere Termine geplatzt. Nachdem der Besitzer Privatinsolvenz angemeldet hatte, hatte sich die Gemeinde am Bieterverfahren für die Immobilie beteiligt und den Zuschlag bekommen. Wie Bürgermeister Helmut Bauz mitteilte, wurde der Eigentümerwechsel im Mai 2020 notariell beurkundet. Im Herbst des gleichen Jahres hätte der ehemaliger Metallbauer das Gebäude verlassen sollen.

Umsturz angekündigt

Das nächste Ultimatum lief am 31. Mai 2021 ab, danach gab es noch zwei Nachfristen im Juni und Juli. Seine Begründungen für die Weigerung, sein Elternhaus zu verlassen, untermauerte Hans G. nun mit Verschwörungstheorien. Der Mann, der bei der Polizei als "Reichsbürger" aktenkundig ist, kündigte für den Juli einen großen Umsturz an, bei dem es auch dem Büchenbacher Rathauschef als Machthaber erwischen sollte.

Neun Jahre früher hatte man den Büchenbacher als "Pionier für erneuerbare Energie" erlebt. Er hatte einiges Wissen und Geld in die Entwicklung eines Blockheizkraftwerkes gesteckt. Sein "HG 12/42" genanntes Produkt hat sich jedoch am Markt nicht durchgesetzt.