Hilpoltstein: Nilpferdame Amanda sorgt für Gelächter

13.1.2020, 16:09 Uhr
Hilpoltstein: Nilpferdame Amanda sorgt für Gelächter

© Foto: Ute Matern

Wer kennt sie nicht, die Nilpferddame "Amanda"? Immerhin hat diese beliebte Beleibte einen eigenen Fanshop und ist die rechte Hand von Sebastian Reich, der seiner voluminösen Figur sowohl ein Leben als auch eine freche Schnauze verleiht. Beim Frankenfasching in Veitshöchheim sind die beiden regelmäßig zu Gast und sorgen für hohe Einschaltquoten.

Um die tausend Zuschauer machten der drolligen Amanda jüngst auch in der Stadthalle Hilpoltstein ihre Aufwartung und amüsierten sich prächtig über die flotten Zwiegespräche, die der Bauchredner ebenso gekonnt wie kurzweilig mit seiner Puppe führte.

Denn einem Nilpferd die Welt, insbesondere den Glückskeks zu erklären, ist keine einfache Sache. Schließlich ist die Goldfolie drumrum keineswegs umweltfreundlich ("Hoffentlich erfährt Greta nix davon!") und sinnfreie Sprüche kriegt Amanda bestens hin: "Hat das Blümchen einen Knick, war der Schmetterling zu dick!"

Aber was ist Glück? Vielleicht wenn Langzeit-Single Amanda endlich an den Mann kommt? In den ersten drei Reihen sieht’s schlecht aus – wäre da nicht Heinrich, der "Running-Gag" des Abends (neben Göggelsbuch: "Ich schmeiß mich weg!"), den Amanda in Ermangelung ihres Horsts mit großen Augen umschwärmt.

Daneben bucht sie auf offener Bühne einen Trockenfahrkurs bei Sebastian Reich: Drei Pedale, zwei Füße? "Da is was kaputt", befindet Amanda, die sich unter Reichs strenger Anleitung auch mit dem "toten Winkel" beschäftigen muss ("Sind wir schon in Göggelsbuch?") und sich lieber gleich zweimal blitzen lässt ("Ich hab nicht schön geguckt").

Routiniert streiten, das kann sie jedenfalls mit ihrem "Stalker" Sebastian Reich ("Der verfolgt mich schon mein ganzes Leben"). Gegenseitige Bosheiten liefern die entsprechende Würze. Und es ist zwar nicht neu, aber urkomisch, wenn Amanda hinter der Bühne vergisst, ihr Mikrofon auszuschalten.

Dann darf auch der alte "Herr Esel" aufs Podium, seines Zeichens Trauerredner und immer den richtigen Spruch auf Lager ("Der Ofen ist aus" passe wunderbar als Nachruf auf einen Bäcker). Danach kommt das traurige Marzipanschwein Pig Nic zum Zug, das vom Trauerkloß zur Rampensau mutiert sowie ein greiser, nicht mehr so treffsicherer Amor, der Amanda ihren Horst leider auch nicht vermitteln kann.

Rechts und links eine Puppe im Arm, beweist Sebastian Reich einmal mehr seine stimmlichen Fähigkeiten, sein Gefühl für Situationskomik und ein puppenspielerisches Talent. Aber auch ganz ohne Puppe sitzen die Pointen: "Deutschland sucht den Datendepp. Nachdem wir ihn gefunden haben, suchen wir den Kassenzetteldepp".

Nie wieder aber würde Reich mit Amanda im Koffer am Flughafen dieselbige rufen lassen: "Hilfe, ich bin hier drin gefangen!". Kam er doch nur aus der Bredouille, weil halt auf die Franken weltweit Verlass ist: "Gugg hi, da kommt doch der mit seim Nilpferd!"

Jedenfalls schaffte es Amanda auch an diesem Abend nicht, "128 Kilogramm gegen 128 Gigabyte" einzutauschen. Glücklicherweise. Denn wer würde sonst seinem Publikum so viele Glücksmomente bescheren?

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