Hilpoltstein: Spielplatz für Skater und Familien

27.6.2019, 06:00 Uhr
Hilpoltstein: Spielplatz für Skater und Familien

© Foto: Riede Landschaftsarchitektur

Der Arbeitskreis „Jugend“ hat im Vorfeld der Überlegungen ein Treffen zwischen Jugendlichen und Norman Riede, Inhaber eines Nürnberger Landschaftsarchitekturbüros, organisiert. Auf der Basis der Vorschläge der Jugendlichen hat Riede einen Plan für die Umgestaltung der Anlage entworfen. „Wir wollen den Platz so umbauen, dass sowohl Jugendliche als auch Familien mit Kindern etwas davon haben“, so Bürgermeister Markus Mahl. Deswegen wolle man neben Hindernissen zum Skaten auch Elemente zum Bewegen und Balancieren integrieren.


Der alte Skaterplatz soll in zwei Bauabschnitten erneuert werden. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt, der das bisherige Gelände umfasst, belaufen sich auf 130000 Euro. Ein zweiter Abschnitt, der unter anderem ein Beachvolleyballfeld beinhalten soll, kann folgen. Einige Anwohner hatten sich beschwert, dass sie nicht wie versprochen rechtzeitig in die Planung mit einbezogen würden. Mahl entschuldigte sich hierfür, merkte aber auch an, dass man schnell handeln musste. „Wir wollen uns mit dem Projekt um eine Förderung des Landkreises bewerben, so kann der Neubau mit 30 000 Euro bezuschusst werden“, erklärt Mahl.


Hauptproblem für die Beteiligten ist der Lärmschutz. Die Anwohner aus der Lohbachstraße, lediglich durch ein schmales Waldstück vom Skaterplatz getrennt, hatten sich immer wieder über die massive Geräuschkulisse beschwert. „Das ständige Klack-Klack der Skateboards hat uns zu schaffen gemacht“, berichtet eine Anwohnerin.
Doch Riede hat Lösungen parat. „Wir wollen den groben Asphalt abschleifen oder sogar durch einen komplett neuen, glatteren Untergrund ersetzen“, erklärt er.


Außerdem sollen statt hohler Sperrholzrampen Betonhindernisse eingebaut werden, um die Geräusche beim Befahren zu minimieren. „Dadurch werden zwar die Gelenke der Skater stärker belastet, aber das fällt eigentlich nur auf Profiniveau ins Gewicht, Freizeitsportler haben keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten“, so Riede. Am Rande der Anlage soll ein sogenannter „Pumptrack“ entlangführen, eine hügelige Rollbahn, die durch die Erhöhungen für zusätzlichen Schallschutz sorgen soll. Außerdem soll ein Lärmschutzgutachten auf Basis der bisherigen Pläne erstellt werden. Sollte dann noch Handlungsbedarf bestehen, werde die Stadt weitere Maßnahmen ergreifen, betonte Mahl.


Doch die Hindernisse und der Untergrund waren in der Vergangenheit nur ein Teil der Lärmproblematik. Immer wieder waren Jugendliche bis nachts am Skaterplatz unterwegs, teilweise wurden Autos direkt daneben geparkt, um das Scheinwerferlicht zu nutzen und Musik über die Stereoanlagen laufen zu lassen.


Das machte den Bewohnern besonders zu schaffen. Auch Vandalismus gab es, nicht selten war der Platz mit Glasscherben übersät. „Das Problem hatten wir nie wirklich im Griff“, gibt Mahl offen zu.
Der AK Jugend schlägt deshalb vor, die Zufahrt durch zusätzliche Poller zu erschweren. Mahl setzt vor allem auf soziale Kontrolle. „Da künftig ein breiteres Publikum angesprochen wird, sind die Jugendlichen nicht mehr so isoliert“, glaubt er. Und hofft, dass die Rollsportanlage Treffpunkt für viele Alters- und Sportgruppen werde und den sozialen Druck auf mögliche Randalierer erhöhe. Trotz der Probleme plädiert er für eine positive Haltung. „Ganz verhindern lässt sich Vandalismus nie.“

 

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