Standort im Landkreis Roth

ICE-Werk: CSU will die Muna Nord

8.9.2021, 06:04 Uhr
Ein ICE 4 steht im ICE-Werk Rummelsburg in der Wartungshalle. Eine solche können sich die CSU-Vertreter aus dem Landkreis Roth nur für das Gelände "Muna Nord" vorstellen.

© Christoph Soeder, dpa Ein ICE 4 steht im ICE-Werk Rummelsburg in der Wartungshalle. Eine solche können sich die CSU-Vertreter aus dem Landkreis Roth nur für das Gelände "Muna Nord" vorstellen.

Die drei von der Deutschen Bahn (DB) für das Raumordnungsverfahren vorgesehenen Standorte – Muna Nord (teilweise) und Süd zwischen Wendelstein, Feucht und Langwasser sowie Allersberg-Pyrbaum östlich von Harrlach – liegen im Landkreis Roth. Andere Standorte in der Region wurden, zum Teil nach politischem Veto, als „nicht geeignet“ verworfen.

„Das kann man schon machen, wenn man die ausgestreckte Hand der Kommunen und Parteien vor Ort annimmt, die sich offen zeigen für eine Sanierung der durch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg stark kontaminierten Fläche Muna Nord“, so CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Volker Bauer. In diesem Sinne hätten er und die Bürgermeister Werner Langhans (Wendelstein) und Ralph Edelhäußer (Roth) laut Pressemitteilung auf konstruktive Gespräche statt Protest gesetzt.

Denn, so Bauer, wenn die Bahn eine Offenheit für „die gesellschaftlichen Vorteile einer Nutzung der nördlichen Muna-Flächen die Beseitigung der Kampfmittelrisiken“ zeige und „im Konsens mit der Region eine gute Lösung“ finden möchte, wie der Bevollmächtigte der Bahn in Bayern Klaus-Dieter Josel betont, dürfe dies nicht am Bundesfinanzministerium scheitern. Gespräche zwischen der Bahn und der dem Bundesfinanzministerium nachgeordneten Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Bewertung der Kampfmittelbelastung auf dem Areal der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) finden aktuell statt.

CSU sieht Olaf Scholz in der Pflicht

Die CSU-Mandatsträger betonen daher: Die erbetene „positive Begleitung“ werde es nur für den Standort Muna Nord geben. Bauer und Bundestagskandidat Edelhäußer sehen gleichermaßen Staatsregierung und SPD-Bundesfinanzminister in der Pflicht. „Ausdrücklicher Wunsch“ sei es, dass Regierung und CSU-Verkehrsminister gemeinsam mit den Kommunen auf Bahn und BImA mit der Aussage zutreten: Muna Nord – oder nix!

Im Vorfeld des Raumordnungsverfahrens hatten sich Nürnberger CSU und Markus Söder erfolgreich gegen den Standort Altenfurt/Fischbach ausgesprochen. Nun spielen Bauer und Edelhäußer den Ball eben weiter zur SPD. Die Sanierung der Muna Nord, um den klimafreundlichen Schienenverkehr zu stärken, bietet laut Bauer „eine ideale Möglichkeit, den SPD-Bundesfinanzminister daran zu erinnern, dass er aktuell offensiv betont, ökologische Ziele gemeinsam mit der Bevölkerung erreichen zu wollen“.

„Wir haben eine akzeptierte, nachhaltige Lösung. Diese darf nicht daran scheitern, dass Olaf Scholz die Mittel verweigert. Für die weiteren Flächen besteht im Wahlkreis Roth-Nürnberger Land keine Unterstützung“, bekräftigt Edelhäußer.