Idee zum Hilpoltsteiner Drachenfest wurde in der Fränkischen geboren

22.9.2016, 17:06 Uhr
Idee zum Hilpoltsteiner Drachenfest wurde in der Fränkischen geboren

© Foto: HiZ-Archiv/Tobias Tschapka

Eigentlich müsste die Veranstaltung ja Heuberger Drachenfest heißen, denn von Anfang stiegen die Drachen auf Heuberger „Hoheitsgebiet“ in die Lüfte. Und nicht zuletzt sorgt das Team der Heuberger Feuerwehr seit jeher für die Verköstigung der Gäste. Dass dieses Traditionsfest der Stadt Hilpoltstein zugeordnet wird, hat mit der KultTour zu tun. Denn bis 2009 war das Drachenfest Bestandteil dieses mehrtägigen Kulturspektakels. Im Gegensatz zur KultTour, die vor sieben Jahren mangels Erfolg und wegen eines nicht mehr tragbaren Defizits eingestellt wurde, ist das Drachenfest nach wie vor Bestandteil des Hilpoltsteiner Jahresprogramms.

Premiere im Herbst 1992

Die Erfolgsgeschichte dieses Festes begann im Herbst 1992. Monate vorher waren der damalige Bürgermeister Bernd Beringer (SPD) und seine Frau Traudl in der Fränkischen Schweiz unterwegs, als sie im Gräfenberger Ortsteil Lilling per Zufall auf ein Drachenfest stießen. „Diese hügelige, schöne Wiese und die Drachen: ein fantastischer Anblick“, schwärmt Beringer noch heute von diesem Ausflug in die Fränkische.

Ebenfalls per Zufall trafen sie hier Kornelius Schlehlein, damals Geschäftsführer des Volksbildungswerks (VBW) und bis vor zwei Jahren langjähriger Chef der Volkshochschulen (VHS) des Landkreises Roth. „Wir unterhielten uns und waren beide der Meinung, dass wir so etwas auch in Hilpoltstein machen können“, erklärt Beringer die „Geburtsstunde“ des Drachenfestes. Die kreativen Köpfe des Drachenfestes fackelten nicht lange, um ein Konzept zu entwickeln. Pionierarbeit leistete Kornelius Schlehlein, der einen – später völlig überfüllten – Drachenbaukurs ins VBW-Programm aufnahm.

Mit Willy Stengl als „Kulturbeauftragten“ bekam Bernd Beringer im April 1992 Unterstützung. Nicht nur fürs Drachenfest: In dieser Zeit wurde auch die „KultTour“ geboren. „Eine alternative Veranstaltungsreihe, in die das Drachenfest wunderbar passte“, begeistert sich Beringer noch 24 Jahre später.

Doch dieses Fest wäre über die Jahre hinweg nicht so erfolgreich, wenn sich die Besitzer des Nürnberger Drachengeschäftes „Lindwurm“ nicht entschlossen hätten, bei der Premiere auf einer Wiese am Main-Donau-Kanal bei Heuberg Besuchern mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen, aber auch um ihre Drachen zu verkaufen. Anfang des neuen Jahrtausends bekam das Drachenfest professionellere Züge. 2001 übernahmen die „Kiteflyers“ die Organisation. Dabei handelt es sich, wie auf ihrer Homepage zu lesen ist, „um ein kleines Team von Drachenbegeisterten, das diesen schönen Sport durch Vorführungen, Präsentationen und Ausstellungen der breiten Masse näher bringen und vielleicht auch einige Leute für diesen schönen Sport interessieren möchte“.

Mehr als zwei Jahrzehnte hinweg gehört die Heuberger Feuerwehr zu den Säulen des Drachenfestes. Seit dem ersten Drachenfest im Herbst 1992 übernehmen die Damen und Herren der Heuberger Feuerwehr die Verpflegung der Besucher, die bei Regen und Flaute eher zögerlich kamen, die bei schönem Wetter aber manchmal kaum zu überschauen waren.

Auch ohne Wind gefeiert

Blauer Himmel und Sonnenschein, so beschreibt Beringer das Wetter bei den Premierentagen. „Das Wetter war super, aber der Wind blieb aus.“ Ungeachtet dieser drachenfeindlichen Witterung sei auf der Drachenwiese am Main-Donau-Kanal der Punk abgegangen. „Die vielen Leute feierten auch ohne Wind“, erinnert sich Beringer.

Ob mit oder ohne Wind — am Samstag, 24. September (Beginn: 14 Uhr) und Sonntag, 25. September (Beginn: 10 Uhr), wird auf der Drachenwiese am Main-Donau-Kanal auf jeden Fall gefeiert. Und zwar mit einem Programm, das dem Jubiläum gerecht wird. „Aus ganz Deutschland haben sich wieder Drachenteams angekündigt, um ihre Flugkünste mit den bunten Fluggeräten vorzuführen“, vermeldet das städtische Kulturamt und verspricht: „Zusätzlich zum Drachensteigen wird ein ansprechendes Rahmenprogramm geboten, das auch bei Besuchern, die keine Drachen dabei haben, für Unterhaltung sorgen wird.“ Höhepunkte sind dabei eine Feuerschau und ein Feuerwerk am Samstag. Am Sonntag veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein einen Aktionstag.

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