Im Landkreis Roth auf Werbetour für Verständnis

6.7.2019, 08:15 Uhr
Im Landkreis Roth auf Werbetour für Verständnis

© Foto: Stefanie Graff

Der Plan: Jede Ortschaft in Bayern besuchen. Das Ziel: Vorurteile gegenüber Muslimen abbauen. "Wir erhoffen uns, dass die Bürger von der klaren Differenzierung zwischen Muslimen und fanatischen Extremisten erfahren und nicht aus Unkenntnis zu voreiligen Schuldzuweisungen neigen."

Die AMJ stehe für einen aufgeklärten und friedlichen Islam, erklärt der Imam Malik Usman Naveed. Er informierte zusammen mit zwei Helfern in Roth vorab über die geplante Aktion. Man wolle "Vorurteile und Ängste abbauen" und über den "aufgeklärten und toleranten Islam" informieren, der jede Form von Gewalt verurteile und auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau fordere. Das Bekenntnis sowie die uneingeschränkte Loyalität zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sei für die AMJ selbstverständlich.

In Bayern noch wenig bekannt

Die AMJ nennt 45.000 als Zahl ihrer Mitglieder in Deutschland. Diese sind in 220 lokalen Gemeinden organisiert und betreiben bundesweit 50 Moscheen und 70 Gebetszentren. Auch in Nürnberg hat die Reformgemeinde, die in Hessen und Hamburg als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt ist, ein Standbein. "Aber tatsächlich sind wir in Bayern noch wenig bekannt", räumt der Imam ein.

Das möchten sie ändern und mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen. In den nächsten Wochen sollen in allen Ortschaften des Landkreises Informationsflyer mit der Einladung zum Dialog verteilt werden. Zusätzlich sind an vier Terminen im Landkreis Infostände geplant: Am 20. Juli und 17. August in Roth, am 27. Juli in Hilpoltstein und am 10. August in Greding. In der Folge soll es eine Informationsveranstaltung mit dem Thema "Wir sind alle Deutschland" geben. Dazu stehe jedoch noch kein konkreter Termin oder Ort.

Außerdem hinterlässt die AMJ in den von ihr besuchten Städten und Landkreisen immer ein Geschenk: "Es ist geplant, in zwei Gemeinden des Landkreises Friedensbäume zu pflanzen."

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