In Großweingarten gibt es besondere Genüsse

16.8.2016, 16:48 Uhr
In Großweingarten gibt es besondere Genüsse

© Foto: Leykamm

Der Name deutet schon an, dass die Familie Walther auf mehreren Standbeinen steht. Zahlreiche Sonderkulturen werden hier auf zwölf Hektar angebaut und zu hochgeistigen Genüssen veredelt. Touristen und Geschäftsreisende finden Unterkunft, werden im Hofladen auf der Suche nach regionalen Spezialitäten fündig und können im Restaurant vorzüglich speisen. Je nach Jahreszeit gibt es zudem besondere Aktionen. Die sogenannten „Satt-Buffets“ finden sehr großen Anklang. Eine der vielen mutigen Ideen, die hier auf die Bahn des Erfolges führten.

Solche braucht es auch, denn ein Selbstläufer ist dieses vielseitige Unternehmen nicht. Ein Vierteljahrhundert lang setzte man auf die Bullenmast, vor zwei Jahrzehnten dann wurden aus dem ehemaligen Stall schmucke Gasträume. So richtig amortisiert habe sich die Maßnahme eigentlich erst jetzt, erklärt Hausherr Anton Walther. Nun aber stehe schon die nächste Generation in den Startlöchern, die wohl wieder investieren werde. So steht eine Kühlhauserweiterung an.

Die Köstlichkeiten, die es hier zu genießen gibt, sind mit ein Grund dafür, dass es so viele Stammgäste gibt. Für Banken allerdings sind vor allem harte Zahlen ausschlaggebend und so sah sich Walther im Laufe der Jahre gezwungen, einen Bauplatz zu verkaufen. Auch die Personalsituation in der Gastronomie sei derzeit schwierig. „Der Markt ist leergefegt“, so Hausherrin Christa Walther. Das Ehepaar ist trotzdem voller Zuversicht für die Zukunft, was auch auf seine vier Kinder ausstrahlt. In Großweingarten sei man derzeit der „einzige Vollerwerbsbetrieb mit Nachfolgeregelung“, sagt der Ehemann.

Gäste aus aller Welt

Dann lädt das Paar zu einer kleinen Führung durch Haus und Betrieb ein. 27 Gästebetten stehen hier bereit, mit deren Überlängen man gut punkten kann. WLAN sei natürlich Pflicht. Die an die Flurwand gehängte Weltkarte mit den Herkunftsländern der Gäste beeindruckt. Die Pinnnadeln sind weit verteilt – von Neuseeland bis Grönland.

Auch in den anderen Betriebszweigen ist immer Bewegung drin. Zum Beispiel beim Obstanbau. Zurzeit „sind wir etwas kirschenlastig“, sagt Anton Walther. Die Bäume bekommen unter anderem eine Regenfolie verpasst. Im Bereich Äpfel wolle der Betrieb noch expandieren. Vieles von dem gepflückten Obst wird zu hochgeistigen Genüssen weiterverarbeitet. Der große Renner ist gerade die „Löhrpflaume aus dem Akazienfass“. Klassiker wie die „Williams-Christ-Birne“ finden sich hier natürlich auch. Den gibt’s etwa in der Variante „FKK“: fein, köstlich, klar!

Aber die Walthers wollen auch nicht alles machen, was machbar wäre. Ab 2017 dürfte auch Getreide in der Brennerei verarbeitet und so Whisky hergestellt werden. Aber „wir sind Franken und keine Schotten“, bezieht der Hausherr klar Position. Verkauft wird das Gebrannte auch in recht kreativer Form. Als Verpackungen dienen etwa Lastwagen, Motorrad, Hubschrauber oder auch ein Stapler.

Lob für den rührigen Betrieb gab es beim Besuch des Regierungspräsidenten auch von den Leitern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Ansbach und Roth, Friedrich Luger und Werner Wolf.

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