Ja zum Billiganbieter in den Rothmühl-Passagen

7.11.2018, 14:37 Uhr
Ja zum Billiganbieter in den Rothmühl-Passagen

© Foto: Carola Scherbel

C & A ist Geschichte, das Bekleidungshaus als Ankermieter hat die Flächen in den Rothmühl-Passagen schon vor zwei Jahren geräumt. Seitdem: nichts. "Die Vermieter haben alles versucht, um die Räume wieder zu vermieten, aber es ist anscheinend äußerst schwierig." So erklärte Stadtbaumeisterin Lydia Kartmann vor dem Ausschuss, dass die großen Schaufenster der früheren Vorzeige-Geschäftspassage immer noch nur leeres, langweiliges Weiß zeigen.

Nun also die Bauvoranfrage des Handelsunternehmens EHP, mit "Tedi" ins Erdgeschoss der Passagen einzuziehen. Der "Billiganbieter" (Kartmann) würde damit den Standort wechseln: Vom Ostring in die Innenstadt. Würde der Händler von Haushalts-, Schreib- und Spielwaren, Deko- und Drogerie-Artikeln sowie Werkzeug oder Tierbedarf dort eröffnen, befürchtet die Stadtverwaltung einen "Trading-Down-Effekt", weil dann wohl "kaum noch höherwertige Mieter Interesse hätten", erläuterte Kartmann. Immerhin eröffne im Frühjahr gegenüber ein Vier-Sterne-Hotel, das eventuell Hoffnung auf eine Belebung auch in der Passage mache.

Außerdem gab sie zu bedenken, dass die Stadt für diese Genehmigung eventuell den Bebauungsplan ändern müsse. Das Landratsamt habe dies jedenfalls "dringend empfohlen", weil der Plan damals auf die Rothmühl-Passagen zugeschnitten worden sei, "aber inzwischen passt das nicht mehr". In dem Zusammenhang mahnte auch Bürgermeister Ralph Edelhäußer, dass es "vielleicht wichtigere Bebauungspläne gibt, die dann aber aus arbeitsbedingten Gründen nach hinten rutschen".

Trotzdem befürworteten die meisten Ausschussmitglieder die Umzugserlaubnis. Dann wäre dort "wenigstens wieder Licht und Dekoration", und "es würde nach Passage aussehen", formulierte Elisabeth Bieber (Freie Wähler) vage. Nach Meinung von Andreas Buckreus (SPD) sei es "ja extrem schwer, dass sich überhaupt noch Geschäfte dort ansiedeln". Ob dagegen ein direkter Zusammenhang zwischen Hotel und Passagenbelebung herzustellen sei, glaube er nicht. Besser als Leerstand sei der Tedi-Laden allemal, "und er bringt immerhin Leute dorthin".

Gegen die Stimmen von CSU-Bürgermeister und Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) votierte der Ausschuss mit acht Stimmen dafür, dem Stadtrat das Einvernehmen zu der Bauvoranfrage des Handelsunternehmens zu empfehlen – und notfalls auch den Bebauungsplan zu ändern.

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