"Jede Stimme wird gebraucht!"

24.11.2019, 15:28 Uhr

© Foto: Jürgen Leykamm

Den gibt es, wenn sie es wie bisher schafft, drei Personen aus ihren Reihen im Kreistag zu platzieren. Bisher gesellt sich zu den beiden genannten Herren noch eine Dame dazu: die Kreisvorsitzende Marina Schuster. Sie ist auf der Liste dieses Mal allerdings nicht zu finden. Denn die Schwangere zieht es aus privaten und beruflichen Gründen für eine gewisse Zeit nach Berlin. Der Zweitwohnsitz bleibt aber in Greding. In der Bundeshauptstadt lege sie aber nur "eine kleine Pause ein", wie sie betont. "Das ist aber definitiv kein Abschied aus der Politik und erst recht keiner von der FDP", so Schuster unter großem Beifall ihrer Parteifreunde, die selbstbewusst der Wahl entgegen sehen. Haben sie es doch zum dritten Mal in Folge geschafft, ihre Kreistagsliste mit 60 Personen zu füllen.

Insgesamt handelt es sich laut Schuster bei der Zusammensetzung der Kandidaten um eine gute Mischung aus erfahrenen Mitstreitern und solchen, die das erste Mal mit von der Partie sind. Auch die Altersbandbreite von 20 bis 80 Jahren sowie die breite Palette der Berufe und Lebenssituationen sorge seitens der Liberalen für "ein breites Angebot für die Wähler". Handwerker und Akademiker, Schüler und Studenten, Angestellte und Landwirte seien dort etwa vertreten, viele zudem ehrenamtlich sehr engagiert. Außerdem fänden sich 22 Frauen auf der Kandidatenliste wieder. "Das sind knapp 37 Prozent – mehr als bei der CSU. Und das ganz ohne Quote", unterstrich Schuster, die aber auch einräumte: "Wir können noch mehr erreichen".

Das war auch das Stichwort für Sorgatz. Erreichen wolle er vor allem, dass die FPD weiterhin im Kreistag ihre Akzente setzen kann. "Wir werden keinen Wahlkampf machen", so der Spitzenkandidat. Zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Denn bei einem Kampf gäbe es Gewinner und Verlierer. Solche aber wolle man nicht produzieren, schließlich gehe es in dem kommunalen Gremium um Sacharbeit. Und bei der könnten sich alle auf die konstruktive Mitwirkung der Freien Demokraten verlassen. Natürlich auch der Landrat, "der mir mit seiner Listenkandidatur aber etwas Sorge bereitet", betonte Sorgatz ebenso.

Ein Blick in die Runde offenbarte, dass der Spitzenkandidat damit nicht alleine dasteht. Im Landkreis selbst "läuft alles wunderbar", machte er zugleich deutlich. So habe man in jüngster Zeit etwa "viel Geld für die Schulen in die Hand genommen." Etwa für den Neubau des Wendelsteiner Gymnasiums.

Den Geldetat des Kreistags hatte er wiederum bei einer weiteren Frage im Blick, die an Markus Lüling gerichtet war, Bezirksrat und stellvertretender FDP-Bezirkschef. Denn Mittelfranken habe derzeit die höchste Bezirksumlage in Bayern. "Da sollten wir mal darüber reden, ob das noch tragbar ist", so der Spitzenkandidat. Lüling, der bei der Versammlung als Wahlleiter fungierte, hielt dem die große, teils auch historisch bedingte Aufgabenlast entgegen, die es im Bezirk Mittelfranken zu stemmen gelte, der 13 Schulen betreibe – mehr als anderen Bezirke zusammen.

Tagesklinik in Roth

Er erinnerte an die psychiatrische Tagesklinik, die in Roth unter der Bezirksträgerschaft verwirklicht werde. Anfragen gab es an Sorgatz bezüglich einer Finanzierung eines Wendelsteiner Hallenbades über den Kreis. Das sei derzeit zwar nicht möglich, so die Antwort. "Wir sind aber dabei, einen Modus zu finden, ein solches Projekt unterstützen zu können."

Die Kandidatenliste wurde in großer Einheit beschlossen. Bei den zwölf abgegebenen Wahlscheinen fand sich nur bei einem Kandidaten eine Gegenstimme. Zusätzlich zur Kreistagsliste wird die FDP bei der Kommunalwahl in Roth, Greding und Wendelstein mit Gemeinderatslisten antreten.

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