Johannes Stumpf, die schärfste Waffe

17.3.2019, 19:00 Uhr
Johannes Stumpf, die schärfste Waffe

© Foto: Tobias Tschapka

Mann des Abends war sehr zur Freude von Teammanager Uli Eckert Johannes Stumpf, der in den vergangenen Wochen häufig in der Kritik war wegen seiner wenig konstanten Leistungen in den entscheidenden Momenten. Doch jetzt freuten sich alle mit dem jungen Schwabacher, nachdem er endlich einmal seine guten Trainingsleistungen im Spiel bestätigt hatte. Wie er im entscheidenden Spiel beim Stande von 8:6 für die Hilpoltsteiner den jungen Lukas Schwarz mit 3:1 bezwang, sprach neben einer sportlich ansprechenden Leistung auch für gute Nerven. So nahm er als erster die zahlreichen Glückwünsche seiner Mannschaftskollegen entgegen, die sich ausgiebig über den wichtigen Mannschaftserfolg freuten.

Nach in der Rückserie bislang enttäuschenden Doppelleistungen hatte Eckert die Paarungen umgestellt und Hörmann/Hegenberger auf eins, Kabaczinski/Stumpf auf zwei und Golavsek/Danzer auf drei aufgeboten. Ein cleverer Schachzug, der aufgehen sollte: Hörmann/Hegenberger harmonierten prächtig gegen Helmy/Itagaki (3:0), während Golavsek/Danzer einen am Ende glücklichen Sieg gegen Sick/Schwarz einfuhren (3:2) und Kabaczinski/Stumpf nicht viel fehlte gegen das Topduo Miczewski/Schüller (2:3).

Übermächtiges Spitzenduo

In den Einzeln gab es für die jungen Hannes Hörmann und Sebastian Hegenberger nichts zu holen gegen Profi Mahmoud Helmy und den bayerischen Topspieler Christoph Schüller. Insbesondere die Duelle von Hörmann mit den beiden Topcracks boten dabei Tischtennis auf allerhöchstem Niveau, das durchaus auch eine oder gar zwei Klassen höher hätte stattfinden können.

Letztlich fehlte dem größten TV-Talent nicht viel bei seinen knappen 2:3-Niederlagen. Für Sebastian Hegenberger war gar nichts zu holen, nicht einmal ein Satzgewinn wollte dem trainingsfleißigen Youngster gelingen. Dennoch musste er sich nicht grämen ob seiner guten Leistungen gegen zwei schier übermächtige Kontrahenten.

Der Einsatz des polnischen Spielertrainers Tomek Kabaczinski war bis kurz vor Anpfiff fraglich gewesen, er hatte sich am Vorabend einen Nerv im Rücken eingeklemmt. Mit Schmerzen und deutlich eingeschränkter Beweglichkeit schleppte er sich ins Spiel und schaffte es dank seiner Aufschlagstärke und toller Grundschläge tatsächlich, zwei Siege beizusteuern. Gegen den jungen Japaner Akito Itagaki dominierte er fast nach Belieben und ließ auch gegen seinen Landsmann, Ex-Zweitligaprofi Marcin Miczewski, einen ganz tollen 3:2-Sieg folgen. Selbiges war zuvor dem TV-Slowenen Jaka Golavsek gelungen gegen den favorisierten Miczewski. Und auch gegen Ausnahmetalent Itagaki siegte der stets so ruhige Athlet mit der feinen Technik in fünf Durchgängen.

Hinten hatte Youngster Matthias Danzer nicht seinen allerbesten Tag erwischt, hielt aber immerhin Lukas Schwarz durch cleveres Spiel in vier Durchgängen nieder. Überraschend musste er aber in der entscheidenden Phase des Spiels dem Jugendlichen Leon Sick nach nur drei Durchgängen zum Sieg gratulieren. Diesen hatte Stumpf noch nach äußerst konzentrierter Leistung im ersten Einzel mit 3:1 relativ glatt bezwungen und auch da schon spielerisch überzeugt.

So stand am Ende ein hart erkämpfter 9:6-Sieg, zu dem jeder im Team seinen Teil beigetragen hatte. Uli Eckert war am Ende "richtig begeistert von unserem Auftreten heute" und sieht immer noch beste Chancen auf den Relegationsrang.

9:3 im Kellerduell

Auch die dritte Herrenmannschaft hat eine tolle Leistung hingelegt. Nach knapp drei Stunden hatte sie den Tabellenletzten Niedernberg im Kellerduell der Verbandsliga mit 9:3 bezwungen und sich damit eine gute Ausgangsbasis im Kampf um den Relegationsrang gesichert. Einziger Wermutstropfen des Tages war die Tatsache, dass Konkurrent Windsbach am Abend stark ersatzgeschwächt gegen Niedernberg unterlag und diese so nach wie vor nur zwei Zähler hinter Hilpoltstein bleiben.

Bester TV-Akteur war einmal mehr der mit einer Erkältung ins Spiel gegangene Aufschlagroutinier Florian Seitz, der einen Doppelerfolg an der Seite von Andreas Wechsler sowie zwei Einzelsiege beisteuerte. Besonders sein 3:1-Sieg über den unorthodoxen Spitzenspieler Zang kostete viel Kraft und viel taktisches Verständnis. Deutlich leichter fiel ihm sein 3:0-Sieg über Pieper. Diesen hatte Alexander Christoph zuvor ebenfalls ohne Satzverlust bezwungen.

Anfangs etwas nervös war Andreas Wechsler in die Duelle in der Mitte gegangen. Doch spätestens mit seinem 3:2-Sieg über Routinier Diel war der Knoten geplatzt, und Wechsler ließ gleich noch einen starken 3:0-Sieg über Niederalt folgen, gleichbedeutend mit dem umjubelten Endstand. Sein Nebenmann Leon Döbler hatte in einem kurzweiligen Duell mit vielen kleinen Nervenspielchen Niederalt zuvor knapp mit 3:1 bezwungen.

Selbiges galt war das Duell von Tobias Mulack mit Klimczak, als dieser ebenso keine grenzwertigen Versuche ausließ, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Immerhin behielt Mulack die Nerven und am Ende knapp mit 3:1 die Oberhand. Ebenfalls nervenstark präsentierte sich Simon Tempelmeier, der einmal mehr auf einen Noppenkontrahenten traf und einmal mehr über die volle Distanz ging – am Ende stand ein nicht unverdienter 3:2-Sieg für den jungen Hilpoltsteiner.

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