Hochregallager

Klingele und die Stadt Hilpoltstein sind sich einig

14.10.2021, 22:52 Uhr
So soll einmal die Fassade des geplanten Klingele-Hochregallagers, das an der Hofstettener Hauptstraße gebaut wird, aussehen.

© Architekten Knaller, NN So soll einmal die Fassade des geplanten Klingele-Hochregallagers, das an der Hofstettener Hauptstraße gebaut wird, aussehen.

Es war fast ein bisschen wie in (erfolgreichen) Tarifverhandlungen: Beide machen Vorschläge, beide müssen Abstriche machen und erarbeiten dabei dennoch Zugeständnisse. Am Ende steht ein Kompromiss, mit dem beide Seiten leben können. So jetzt auch geschehen bei den Verhandlungen zwischen der Stadt Hilpoltstein und dem alteingesessenen Klingele-Papierwerk, das auf dem Firmengelände an der Hofstettener Hauptstraße ein Hochregallager baut.

Bereits im Frühsommer hatten Stadtrat und Firmenleitung damit begonnen, um die bestmögliche Fassadengestaltung zu ringen. Denn mit einer Breite von 106 Metern und einer Höhe von 27 Metern wird das Bauwerk den Ortseingang bzw. -ausgang aus Richtung Hofstetten entscheidend prägen.

Mehrere Runden

Erst hatte das Unternehmen dem Gremium eigene Gestaltungsvorschläge unterbreitet. Doch schickte der Stadtrat das Team um Werkleiter Bernhard Harrer (der selbst Stadtrat ist) zurück in Klausur mit der Hausaufgabe, „kreativere Lösungen“ auszuarbeiten. Klingele schaltete das Laibstädter Architekturbüro Knaller ein, mit dem schließlich ein Konsens gefunden wurde: Mitte September konnte sich der Stadtrat mit großer Mehrheit auf eine anthrazit-farbenen Fassade, die von schmalen, grünen Längsstreifen durchzogen sein wird, einigen.

In der jüngsten Sitzung am Donnerstag Abend ging es nun um die Details und den entsprechenden „Durchführungsvertrag“, der im Detail die Rechten und Pflichten von Stadt und Unternehmen regelt. Während im Großen und Ganzen weiterhin Einigkeit bestand, fiel nicht nur Grünen-Stadtrat Christoph Leikam eines auf: „Wo ist denn festgeschrieben, dass auf dieser großen Dachfläche eine Photovoltaik (PV)-Anlage installiert wird? Das vermisse ich.“

Tatsächlich räumte Werkleiter Harrer auf Nachfrage von Bürgermeister Markus Mahl ein, dass aktuell im Vertrag lediglich die „Zulässigkeit“ attestiert sei. Von einer Verpflichtung für den Bau einer solchen Anlage sei bisher nicht die Rede. „Klingele ist, denke ich, als vertrauenwürdiger Verhandlungspartner bekannt. Ich kann nur versichern, dass wir eine solche PV-Anlage installieren wollen. Aber nicht gleich von Beginn an.“

„Mit zeitlicher Verzögerung“

Warum das so sei, hakte unter anderem Monika Stanzel (SPD) nach. Harrer: „Ich denke, wir sind der Stadt in Sachen Fassadengestaltung sehr entgegengekommen. Für uns bedeutet das Mehrkosten von rund 600 000 Euro, die wir erst einmal erwirtschaften müssen. Da können wir uns nicht zugleich eine um die eine Million Euro teure PV-Anlage leisten. Wir wollen das. Allerdings mit zeitlicher Verzögerung.“

„Ihr könnt Euch ja auch ein bisschen Zeit lassen. Aber wir möchten das im Vertrag festgeschrieben haben“, zeigte sich FW-Sprecher Markus Odorfer beharrlich. ´

Dieser Argumentation zeigte sich dann auch Bernhard Harrer offen gegenüber. „Mit einem Vertragspassus, dass wir eine PV-Anlage installieren innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren nach Fertigstellung des Baukörpers könnte ich schon leben.“

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