Landkreis Roth: Prinzessin für königliches Gemüse
5.4.2021, 06:00 Uhr
Die 19-Jährige wurde dieser Tage unter Federführung des Bayerischen Bauernverbandes, vertreten durch Geschäftsführer Maximilian Schneider, als Repräsentantin für das Edelgemüse aus dem Anbaugebiet Roth ernannt und vertritt ab dieser Saison die ansässigen Spargelbauern. Sie stammt aus Großweingarten und ist dabei, ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei einer Holzbaufirma in Georgensgmünd zu beenden.
US-Besuch bei Schnapsbrenner und Spargelbauer
Mit dem Spargelanbau ist sie aufgewachsen, betreiben ihre Eltern doch in Großweingarten den "Obsthof Walther" mit der angegliederten Gaststätte "Zum Schnapsbrenner". Julia Walther ist bestens vertraut mit der Produktion, der Ernte und Weiterverarbeitung des Spargels.
Die ganze Familie ist bei der jetzt beginnenden Spargelsaison in vollem Einsatz. Sowohl auf dem Acker, im Innenbereich bei der Vorbereitung für den Verkauf, dem Waschen, Sortieren und Klassifizieren oder dem Verpacken und Herrichten für den Verkauf sind ihre Hände gefragt.
Regelmäßig an den Wochenenden steht sie im betriebseigenen Hofladen und bedient die Kunden. Sobald die coronabedingten Einschränkungen des Gaststättenbetriebes die Öffnung des Lokals wieder zulassen, wird sie auch als Bedienung dort anzutreffen sein.
Spargel zu Ostern? Erste Stangen werden in Franken gestochen
"Das Amt der Spargelprinzessin ist mir nicht fremd", sagt Julia Walther, denn ihre Schwester Katrin war in der Zeit 2008/2009 bereits als Prinzessin für das Anbaugebiet Roth im Einsatz.
In ihrer spärlichen Freizeit fährt sie gerne Moped und treibt auch Sport. Diese Aktivitäten wird sie aber bis zum 24. Juni, dem Ende der Spargelsaison, nur sehr begrenzt ausüben können.
Welcher ist besser?
Weißer oder grüner Spargel, welcher ist besser? Diese oft gestellte Frage beantwortet sie diplomatisch: "Beide Anbauvarianten schmecken vorzüglich." Auch vor der Verarbeitung und Vorbereitung des Spargels hat sie keine Scheu. "Das Schälen geht leichter von der Hand, wenn der weiße Spargel immer vom Kopf bis zum Schnittende geschält wird.
Traditionell wird der Spargel gekocht, kann aber auch gedünstet, gedämpft, gebraten oder gegrillt werden. "Eine Prise Zucker im Kochwasser verleiht dem Spargel einen besonderen Geschmack" verrät die Spargelprinzessin.
"Spargel ist in jeder Form eine gute Wahl" meint Julia Walther, "er schmeckt roh, mit Senf oder Balsamico, Vinaigrette zu frischen Blattsalaten, Fischgerichten oder Geflügelfleisch. Gekocht ist er eine Delikatesse, die mit Sauce Hollandaise, Schin-ken und Kartoffeln, oder ausgefallen als Ragout, Gratin oder zu Gorgonzola-Nudeln gereicht werden kann".
Und: "Auch gebraten ist das Stangengemüse, zusammen mit Parmesan und Ei eine köstliche Variante", so Julia Walther. Ihr selbst schmeckt aber die einfache Variante "warmer Spargel, übergossen mit zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise" am besten. Darauf freut sie sich schon jetzt, da in den nächsten Tagen die Saison auch in Roth beginnen wird.
Sobald die pandemiebedingten Einschränkungen gelockert sind, wird sie sich bei Landrat Eckstein als neue Spargelprinzessin vorstellen. Darauf freut sie sich schon heute.
Dank an Theresa Bub
Ihrer Vorgängerin Theresa Bub aus Oberreichenbach dankt BBV-Geschäftsführer Maximilian Schnei-der für ihren Einsatz und für ihre Tätigkeit als Spargelrepräsentantin bis zu diesem Jahr. Theresa Bub hatte ihre Amtszeit um ein Jahr verlängert, in der Hoffnung, in diesem Jahr eine feierliche Übergabe in den Räumen des Landratsamtes an die Nachfolgerin Julia Walther vornehmen zu können. Sie bedauert, dass dies nicht möglich war und wünscht Julia eine erfolgreiche und schöne Amtszeit. So wie ihre eigene: "Ich habe es gerne gemacht", sagt Theresa Bub, "und ich möchte diese Erfahrung nicht missen".
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