Landkreis Roth und Schwabach: Freibäder Im Warte-Modus

22.4.2020, 06:03 Uhr
Landkreis Roth und Schwabach: Freibäder Im Warte-Modus

© RHV-Archiv

Matthias Schubert, Badebetriebsleiter in Roth, rechnet nicht damit, dass die Bäder am 1. Mai öffnen. Gerade Sportschwimmer starten in diesen Tagen eigentlich ihre persönliche Schwimmsaison. Je später die Freibäder geöffnet werden können desto schwieriger würde es finanziell gesehen. "Eine Eröffnung im August wäre der Supergau". Dann nämlich hätte man sich den Aufwand, das Bad wieder in Schuss zu bringen, sparen können.


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Damit Badegäste sich abkühlen können, muss das Becken abgelassen, gereinigt und neu befüllt werden. Außerdem müssen die Außenanlagen gepflegt und technische Arbeiten erledigt werden. Das Wasser "auf Temperatur" zu bringen dauert zusätzlich eine gewisse Zeit. "Sobald der Startschuss von oben kommt", sagt Schubert, "brauchen wir eine Woche und dann kann es losgehen." Unterdessen spielt er mit dem Gedanken, das Bad nur an Regentagen zu öffnen, um nur eine geringe Anzahl Schwimmer anzulocken.

In Schwabach zeigt sich eine ähnliche Situation. Da Großveranstaltungen bis zum 31. August untersagt sind, ist es fraglich wie ein Bad, dass 5000 Menschen fassen kann, öffnen soll. Die Eröffnung Mitte Mai wird nicht stattfinden können. Trotzdem arbeiten die Mitarbeiter wie gehabt am Parkbad weiter, um es eben "sommerfest" zu machen.

Auch in Hilpoltstein bereitet man sich wie gehabt auf die Badesaison vor. Rund 70 Prozent der Vorbereitungen sind mittlerweile abgeschlossen. Dort wünsche man sich natürlich, dass sobald wie möglich aufgemacht werden kann. An heißen Tagen kommen bis zu 2000 Menschen ins Bad. Dies finanziell auszugleichen, sei nicht so einfach.

In Heideck wurde der Dauerkartenverkauf unterdessen gestoppt. Dort hängt man ebenfalls in der Schwebe. Durch die Verschärfung der Maßnahmen mit der Mundschutzpflicht, sieht Bademeister Günter Herzog erst einmal schwarz.

In Thalmässing hätten die Pforten des Freibads eigentlich am 17. Mai öffnen sollen. Die Becken und Sanitäranlagen wurden bereits gereinigt und neu gestrichen. "Alles sieht top aus," sagt Julian Karch von der Gemeinde. Man säße jeden Tag im Rathaus zusammen und würde die neuesten Entwicklungen besprechen. Eine Überlegung sei, ein reines Sportschwimmbecken zu stellen. Der Gedanke: Wenn die Menschen nur zum Sportschwimmen kommen, könnte der Abstand im Becken besser eingehalten werden.

Renovierung im Herbst

Das beliebte Allersberger Freibad wollte eigentlich ebenfalls am 17. Mai aufmachen. Aber Bürgermeister Daniel Horndasch ist sich sicher: "Im Mai werden wir nicht öffnen können – vielleicht im Juni." Die Einrichtung sei bestens vorbereitet und befinde sich im Standby-Modus. Die Renovierung des Allersberger Freibads werde übrigens nicht vor dem Herbst starten. Das sei auch vor Corona schon klar gewesen.

Der Außenbereich des Gredinger Hallenbads, der im Sommer zum Planschen einlädt, bleibt bis auf Weiteres ebenso geschlossen wie das Hallenbad selbst. Draußen sollte eigentlich heuer ein neues Becken gebaut werden, aber dies wurde nun zurückgestellt, wie Geschäftsleiter Michael Pfeiffer verrät. Stattdessen haben die Badmitarbeiter den Freibereich für diese Saison noch einmal hergerichtet und warten nun auf die Öffnung.

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V. hat unterdessen einen Pandemie-Plan für Bäder herausgegeben. In dem Dokument werden die Hygienemaßnahmen der Bäder eingeordnet, Aufgaben der Mitarbeiter für die Schließzeit vorgeschlagen und schließlich die Wiederinbetriebnahme nach einer längeren Schließung erläutert. Dies dient den Bädern momentan allgemein als Leitfaden.

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