LBV–Nachwuchs stach in See

20.8.2017, 16:13 Uhr
LBV–Nachwuchs stach in See

© Foto: Jürgen Leykamm

So fürchtet niemand, vom selbst gebauten Floß bei der Jungfernfahrt das eine oder andere Mal in den Igelsbachsee in direkter Nähe des Kreisjugendring-Zeltplatzes zu fallen. Ganz im Gegenteil: Jeder genießt die Erfrischung und ein Riesenspaß ist es obendrein. Eine rundum geglückte Premiere also – sowohl für Hüls als auch für den Verbandsnachwuchs.

Eine ganze Woche lang beschäftigt der sich mit dem so wichtigen Lebenselixier. Am vergangenen Samstag hieß es schon wieder Koffer packen. Nun gilt es die vielen, vielen Eindrücke erst einmal zu verarbeiten.

Etwas länger Zeit haben dazu die 36 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren. Für sie war schon am Mittwoch Schluss gewesen. Für die 44 Älteren dauerte das Abenteuer bis Samstag an. Sie alle aber, die aus dem ganzen Freistaat angereist sind, werden das Camp in bleibender Erinnerung behalten. Auch wenn die spektakulärste Aktion ausgefallen ist: Eine Seilbrücke über den See zu bauen erwies sich denn doch etwas zu waghalsig.

So avanciert die Floßbau- zur Top-Aktion des Zeltlagers. Und da können die jungen Naturfans nicht aus dem Vollen schöpfen. Sie müssen mit dem vorlieb nehmen, was ihnen angeboten wird: Paletten, Stricke, Kanister. Natürlich keine, in denen mal Öl drin war, sondern – wie könnte es anders sein – (Trink-)Wasser.

Eine Gruppe hat es dabei besonders schwer. Sie muss mit je zwei Fässern verschiedener Größe zurechtkommen. Um das Floß zu stabilisieren, werden je zwei Behälter der gleichen Dimension diagonal gegenüberliegend angebracht. Das sorgt zwar für größtmögliche Stabilität unter den gegebenen Umständen, aber auch dafür, dass das Floß so richtig schief aussieht.

Und die Sollbruchstellen machen beim ersten Test genau das, was sie im Notfall tun sollen: Sie brechen. Also heißt es in der Mittagspause alles nochmal zu verstärken. Derweil klettern die Temperaturen in die 30-Grad-Zone. Alle wollen bloß noch ins Wasser – ob mit oder ohne Floß. Doch bevor die Exemplare zu Wasser gelassen werden können, müssen alle Utensilien bereit sein. Und bei Workshops gilt es Freundschaftsbänder und mehr anzufertigen.

Interessiert schaut dabei die dreimonatige Eleni ihrer Mutter zu, die als Betreuerin dabei ist. Dann wird es ernst mit der Floßfahrt. Die Paddel dürfen nicht fehlen, ebenso wie eine dazugehörige Einweisung. Und natürlich braucht es eine Flagge! Eines der Flöße sticht so doch tatsächlich als "Titanic" in See – statt einem Eisberg sind es die Seerosen, die jenes Wassergefährt zum Kentern bringen. Ein anderes schippert unter der berüchtigten Totenkopf-Flagge über den Igelsbachsee, wobei die typischen gekreuzten Knochen sinniger Weise zwei Ruder darstellen. So erklärt es ein elfjähriger Zeltender aus Ansbach, der auf den Namen Sven hört und damit fast zwangsläufig Assoziationen an seinen buchstäblich schrecklichen Namensvetter aus der TV-Serie Wickie weckt.

Hüls nimmt vor dem großen Piratenspaß nochmal in der von den Teilnehmern selbstgebastelten "Schwitzhütte" Platz und steigert damit die Sehnsucht aufs kühle Nass ins Unermessliche. Mit den Flößen stechen auch einige Schlauchboote in den Igelsbachsee, die Seerosen geraten teils richtig in Stress, es reißt auch mal ein Fahnenmast ab. Offene Stöpsel werden rechtzeitig entdeckt. Ein Betreuer übt sich mit einer Betreuerin im Nachspielen der berühmten Dirty-Dancing-Hebefigur im Wasser, wobei es dann doch beim bloßen hineinwerfen bleibt. Das alles macht in der Tat Lust auf das nasse Element. Und es regt dazu an, sich mit ihm mehr zu beschäftigen – und es zu schützen.

 

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