Lohnendes Ausflugsziel: Schloss Ratibor in Roth

9.1.2018, 15:42 Uhr
Lohnendes Ausflugsziel: Schloss Ratibor in Roth

© F.: Pühn

Fast 150 Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, von einer Schlosskennerin ersten Ranges durch die opulent ausgestatteten Räume und Gemäuer von Schloss Ratibor geführt zu werden. Was Marlene Lobenwein besonders freute: Wieder hatten sich auch einige Rother zu den Besuchern aus dem gesamten Landkreis gesellt. Ein bisschen ist es schon so: Die Einheimischen lassen sich am schwersten zum Staunen bringen.

Dabei lohnt sich ein Besuch im Schloss Ratibor derzeit in dreifacher Hinsicht: Das städtische Museum präsentiert hier seine Sammlung zur Regional- und Stadtgeschichte, unter anderem einen reichen Bestand an Hafner-Keramik aus dem südlichen Mittelfranken oder Werke des Rother Malers Anton Seitz (1829 bis 1900), einem Vertreter der "Münchner Schule". Außerdem ist im zweiten Stock noch immer die Sonderausstellung "Machtergreifung. Roth im Nationalsozialismus" zu sehen.

Vom Jagdschloss zum Industriellen-Prunkstück

Das Highlight aber ist der Rundgang durch die Wohn- und Repräsentationsräume des Schlosses, den Gästeführerin Lobenwein mit ihrem profunden Wissen über Geschichte und Geschichten auch akustisch zu einem Erlebnis macht. Natürlich ist auch von der Industriellenfamilie von Stieber die Rede, die das Jagdschloss (erbaut 1538) Ende des 19. Jahrhunderts im Stil der deutschen Spätrenaissance und des italienischen Frühbarocks neu ausgestalten ließ und damit ein Paradebeispiel für Prunkräume des Historismus schuf.

Der Prunksaal als größter Saal im Schloss Ratibor wurde nach dem Vorbild venezianischer Raumschöpfungen des ausgehenden 16. Jahrhunderts als Repräsentations- und Festsaal ausgestattet. Als Erstes fällt die verschwenderisch gestaltete Decke auf. In ihrer Gesamtheit stellt diese Decke das bedeutendste Kunstwerk im Schloss dar.

Fast zwei Stunden lang sahen sich die Besucher mit Glanz und Gloria einer längst vergangenen Epoche konfrontiert und fühlten sich glänzend unterhalten. Übrigens: Jeden ersten Samstag im Monat greift Lobenwein zum großen Schlüsselbund und bringt Leben ins Schloss.

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