Manfred Lunkenheimer: Kaltstart beim zweiten Anlauf

20.2.2020, 06:02 Uhr
Manfred Lunkenheimer: Kaltstart beim zweiten Anlauf

© Foto: Robert Gerner

Doch bei der Bürgermeisterwahl 2020 steht der 42-Jährige wieder an der Startlinie. Diesmal halt nicht für die CSU, sondern für die von ihm gegründete Abenberger Bürgerliste. "Ich habe 2014 im Wahlkampf versprochen, dass es einen zweiten Anlauf geben wird. Daran fühle ich mich nach wie vor gebunden", sagt er. Nur eine Person hätte die Chance gehabt, eine erneute Kandidatur zu verhindern: Seine Lebensgefährtin und Mutter seiner beiden Kinder. "Als sie grünes Licht gegeben hat, gab es kein Zurück mehr."

Kein völliger Neuling

Aber: Lunkenheimer musste gemeinsam mit Bernd Günzel erst einmal eine neue Wählergruppe gründen. Und die musste für den Bürgermeisterkandidaten und für die Liste erst einmal jeweils 120 Unterstützer-Unterschriften generieren, um zur Wahl zugelassen zu werden. Erst am 4. Februar war sicher, dass Lunkenheimer und sein kleines Team – auf der Stadtratsliste stehen nur sechs Namen – antreten konnten. "Bis zu diesem Tag waren wir nur im Bereitschaftsmodus", bedauert er.

Weil seine drei Gegenkandidaten damit einen großen (zeitlichen) Vorsprung haben, gilt der Betriebswirt, der für die R+V-Versicherungsgesellschaft Generalagenturen in Mittelfranken betreut, als größter Außenseiter. Das weiß er auch selbst: "Die anderen haben sich lange warmlaufen können. Für mich war es ein Kaltstart." Andererseits ist er natürlich kein völliger Neuling im Geschäft. "Die sechs Jahre im Stadtrat haben mich wirklich weitergebracht", erzählt der 42-Jährige. Man lernt die Zusammenhänge kennen, man bekommt ganz andere Einblicke, als wenn man nur von außen draufschaut."

Sein Programm, so ehrlich muss man sein, unterscheidet sich nicht groß von dem seiner Mitbewerber. Wie sollte es auch. "Alle wollen ja das Gleiche, nämlich dass Abenberg weiter vorankommt. Nur die Wege zum Ziel sind vielleicht ein bisschen unterschiedlich." Lunkenheimers Wege: In Sachen Wohnen stellt er sich eine Art lokale Immobilienbörse vor – mit städtischen Beratungsangeboten. Für die Dörfer schwebt ihm ein "Shopping-Taxi" vor, sein Vorschlag für einen besseren ÖPNV. In Wassermungenau will er – die Idee zumindest hat er exklusiv – eine B 466-Umgehung wieder auf die Tagesordnung setzen (auch wenn das natürlich nicht in der Hand der Stadt liegt) und etwas für die örtliche Nahversorgung tun. "1300 Einwohner, und dafür eine Tankstelle und ein Bäcker, das ist ein bisschen wenig", wie Lunkenheimer, der gebürtige Unterfranke und Wahl-Wassermungenauer, findet.

Konjunktiv? Gibt es nicht

Für ganz Abenberg propagiert er eine gesunde Portion Lokalpatriotismus: "Wir haben eine schöne Stadt, tolle Menschen und klasse Veranstaltungen. Ich finde, darauf kann man ruhig ein bisschen stolzer sein." Manfred Lunkenheimer sagt relativ selten Wörter wie "könnte" oder "würde". Stattdessen sagt er "werden wir" oder "plane ich". "Bei mir gibt es keinen Konjunktiv", erklärt er: "Ich stecke mir Ziele, und die will ich erreichen." Deshalb ist die Kandidatur für ihn auch keine Pro-Forma-Aktion. "Wenn ich es nicht werden wollte, dann hätte ich nicht kandidiert."

Und wenn es nicht klappen sollte? "Dann geht die Welt nicht unter", sagt Lunkenheimer. Sie dreht sich weiter, kommunalpolitisch gesehen vorerst bis 2026. Vielleicht ja dann ein drittes Mal mit einem Bürgermeisterkandidaten Manfred Lunkenheimer? "Ausschließen", so der 42-Jährige, "mag ich das nicht."

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