Manfred Preischl: Den Bogen in die Zukunft spannen

26.2.2020, 16:03 Uhr
Manfred Preischl: Den Bogen in die Zukunft spannen

© Foto: Jürgen Leykamm

Das kommunalpolitische Tempo will er in jedem Fall beibehalten. Fast schon symptomatisch dafür steht, dass sich der Freie Wähler vor zwei Jahren ein Rennrad angeschafft hat. Dafür hat er allerdings wenig Zeit. Denn die wird zu großen Teilen von der Ausübung seiner Funktion an der Spitze der Großgemeinde beansprucht. Neugier heißt dabei die innere Triebfeder: "Die Themen, mit denen ich zu tun habe, will ich auch verstehen", so der 60-Jährige, dessen Terminkalender deswegen sehr gut bestückt ist. In seinen zwölf Jahren sei so ein ganzer Pool an Beziehungen zu Vertretern verschiedener Verwaltungsebenen entstanden, aus dem sich trefflich schöpfen lasse.

Dabei denke er auch gern über regionale und parteiliche Grenzen hinweg – immer das Wohl der Kommune im Visier. Und das auch gerne vorausschauend. Zum Beispiel in Sachen ökologischer Nachhaltigkeit, der man sich schon lange verpflichtet fühle. So sei in seiner ersten Amtszeit viel in Photovoltaik-Freiflächen investiert worden. Ganz aktuell steht erneut eine solche zur Debatte: auf der ehemaligen Müllschuttdeponie Landerzhofen. Große Investitionen habe die Gemeinde auch für den Wald getätigt. Ebenso verweist Preischl auf das Nahwärmenetz öffentlicher Gebäude in Greding, bald soll Obermässing diesem Beispiel folgen.

Was die Betreuung von unter Dreijährigen anbelange, "sind wir vor zwölf Jahren bei null gestartet". Heute gäbe es ein gutes Angebot, das in Kürze noch um das "Haus des Kindes" erweitert werde.

Auch die Entwicklung in den Dörfern gelte es mitzugestalten. Neue soziale Treffpunkte dort zu schaffen, wo keine Gasthäuser mehr bestehen. In einigen Ortsteilen ist das schon geschehen, in anderen wird an Lösungen gearbeitet. Zwei Fliegen sollen in naher Zukunft mit einer Klappe geschlagen werden: Die Schaffung eines neuen Angebots für seniorengerechtes Wohnen, das zugleich die Zahl der Leerstände in der Stadt reduziert.

Jungen Familien wiederum wolle man "das Rundumpaket" liefern: Bauland und Arbeit offerieren, genauso wie Freizeitmöglichkeiten. Preischl, verheirateter Vater von vier Kindern, sei selbst "ein Gredinger Kind durch und durch". Beispielhaft dafür: In dem Zimmer, wo er heutzutage schläft, "bin ich auch zur Welt gekommen". Seine berufliche Laufbahn ist durch stete Weiterentwicklung geprägt – vom gelernten Industriekaufmann über den studierten Betriebswirt hin zum Programmierer und IT-Leiter.

 

"Offen und ehrlich"

 

2008 habe er dann als Bürgermeister "quasi wieder ein neues Projekt gestartet". Eines, das bis heute fortbesteht. Die Erfahrungen aus dem Berufsleben kämen ihm dabei zugute, so der Rathauschef. Er pflege auch "einen offenen und ehrlichen Umgang" — sowohl mit dem Stadtrat als auch mit der Verwaltung. Apropos: Hier sei es gelungen, innerhalb von zwölf Jahren einen Generationswechsel zu vollziehen. Viele seien in den Ruhestand getreten, andere hätten sich beruflich verändert. Nun sei das Team gut aufgestellt. Auch dank einer externen Stellenbeschreibung und -bewertung, die man vor zwei Jahren angestoßen habe.

Was ihn selbst betrifft, hofft er, dass ihm der Wähler am 15. März "eine Vertragsverlängerung" zugestehe, so der Rathauschef. Für die Zeit danach "sehe ich noch genügend Aufgaben": Dorferneuerungsmaßnahmen wie die Neugestaltung von Dorfplätzen, Sanierung des Kernwegenetzes. So zählt Preischl auf. Mit Spannung erwarte er die Ergebnisse der Seniorenzukunftswerkstatt im April. Ungeachtet dessen, wie der Wähler entscheidet, hat Preischl aber schon feste private Termine im Kalender stehen: einen Urlaub im Bayerischen Wald und eine Reise nach Rom.

 

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